Sex Pistols: John Lydon verliert Prozess gegen ehemalige Bandmitglieder
Konkret ging es um die Nutzung von Songs für die Miniserie „Pistol“. John Lydon bezeichnet das Projekt als „nichts anderes als Gift“.
Mit Schlagzeuger Paul Cook und Gitarrist Steve Jones haben zwei ehemalige Mitglieder der britischen Punkband Sex Pistols einen Prozess gegen ihren ehemaligen Frontmann John Lydon um die Nutzung von Songs in einer TV-Serie über die Band gewonnen.
„Meiner Meinung nach ist dieses Projekt nichts anderes als Gift“
Lydon wurde verklagt, weil er verhindern wollte, dass die Musik der Sex Pistols in der Serie „Pistol“ verwendet wird. Nach eigener Aussage wurde er zu keinem Zeitpunkt in deren Umsetzung involviert. „Ich bin zutiefst beleidigt durch dieses Projekt“, sagte Lydon im Januar im Interview der Deutschen Presse-Agentur über die TV-Serie. Und weiter: „Meiner Meinung nach ist dieses Projekt nichts anderes als Gift.“ Der Sechsteiler basiert auf der Autobiografie des ehemaligen Pistols-Gitarristen Steve Jones. Diese trägt den Titel „Lonely Boy: Tales From A Sex Pistol“ und soll im nächsten Jahr veröffentlicht werden. Regie führt kein geringerer als Oscar-Gewinner Danny Boyle, der sich auch für „Slumdog Millionaire“ verantwortlich zeigte.
Mehrheitsbeschluss entscheidet
Die Anwälte von Cook und Jones hatten argumentiert, es gebe seit 1998 eine Abmachung, dass über Anfragen für die Lizenzierung von Musik per Mehrheitsbeschluss innerhalb der Band entschieden werde. Lydon, mit Künstlernamen Johnny Rotten, hatte die Existenz einer solchen Übereinkunft energisch bestritten. Er warf seinen Ex-Kollegen stattdessen vor, ihm ihren Willen aufzwingen zu wollen. Der High Court in London gab dem Duo am Montag Recht. Sie dürfen die Songs der Sex Pistols für die von Disney produzierte Serie nutzen, wenn die Mehrheit der Bandmitglieder zustimme. Auch Original-Bassist Glen Matlock und Vertreter des 1979 verstorbenen Sid Vicious teilten die Position von Cook und Jones.