Seth Rogen hämmert gegen Marvel-Filme – „Nicht für mich geeignet“
Der Schauspieler fühlt sich von Superhelden-Filmen nicht angesprochen – weil er keine Kinder hat. Er hätte es bei seiner freundlichen Ablehnung bewenden lassen können, doch mit nur einem Nebensatz stempelt er ein ganzes Genre ab.
Marvel-Rants sind inzwischen schon ein eigenes Interview-Genre. Jedenfalls scheint fast jeder Hollywood-Star irgendwann einmal zu diesem Thema angesprochen zu werden (vielleicht weil es immer weniger aus der A-Liga gibt, die NICHT in einem der zahlreichen Comic-Filme mitgespielt haben).
Nun hat auch Comedy-Schauspieler Seth Rogen seine Meinung dazu abgegeben. Und die ist bemerkenswert simpel und vielschichtig zugleich. Befragt zu seinem Gastauftritt in der Superheldenserie „The Boys“ sagte Rogen, dass es sicher viele Filmemacher gebe, die hervorragend mit dem Material umgehen würden. „Aber als jemand, der keine Kinder hat, fühle ich mich nicht angesprochen“, so der 40-Jährige. „Es ist [alles] irgendwie auf Kinder ausgerichtet. Es gibt Zeiten, in denen ich das vergesse. Als Erwachsener ohne Kinder schaue ich mir einen dieser Filme an und denke mir: ‚Oh, das ist nichts für mich.“
Ironischerweise hat Rogen wenig mit Marvel am Laufen, war aber schon in einigen Verfilmungen von Erwachsenencomics („Preacher“, „Invincible“) dabei.
Seth Rogen: Marvel ist kein Kino
Was die Dominanz von Marvel und Co. angeht, glaubt der Schauspieler, dass es inzwischen zwei Formen der Bilderwelten gibt: die audiovisuelle Unterhaltung und das Kino. „Sie überschneiden sich zwar immer noch von Zeit zu Zeit, aber das wird immer seltener“, klärte Rogen auf. „Und ich befürchte, dass die finanzielle Dominanz des einen dazu benutzt wird, die Existenz des anderen zu marginalisieren und sogar endgültig in den Schatten zu stellen.“
Nach all den nuancierten Kritiken an der Marvel-Filmkultur mag das sogar ein richtiger Hammer-Vorstoß sein. „The Avengers“ und Konsorten – gar kein Kino mehr, sondern lediglich „audiovisuelle Unterhaltung“? Mit anderen Worten: Cartoon-Chaos für die Kleinen und Kleingebliebenen und (Kunst-)Kino für die Erwachsenen. Das klingt wie ein süßes Summen in den Ohren von Quentin Tarantino.