30 Jahre „Second Coming“ von Stone Roses: Transatlantik-Trip

An die Wiederkunft der Stone Roses mochte so recht niemand mehr glauben. Eine so schöne wie unerwartete Bescherung. Die Original-Rezension von 1994.

Viel ist geschehen, seit The Stone Roses vor fünf Jahren in undurchdringlichem Paragraphendickicht untertauchte. Während die Jungs tapfer im Land der Advokaten gegen allerlei Unbill wie unfaire Labels (gibt’s denn faire?) und unersättliche Manager (gibt’s denn satte?) stritten, veränderte sich die Topographie britischer Popmusik bis zur Unkenntlichkeit.

Die Verabsolutierung des bloßen Abtanzens machte Bands obsolent und die aus Manchester schnell vergessen. Brauchen wir die Stone Roses überhaupt noch? Ein Blick auf die UK-Charts, und wir wissen: mehr denn je!

Mehr hip als Hippie

Dabei kommt einiges von dem, was die Roses damals schon ein wenig dubios machte, mittlerweile noch unbelehrbarer daher. Diese anti-amerikanische Attitüde etwa, die oft und gern nach außen gekehrt wird. Die Musik sitzt tiefer und spricht dem Geplapper ihrer Schöpfer Hohn.

„Second Coming“ ist ein transatlantisches Album, mehr hip als Hippie und mehr Trip als trippy, doch von allem mehr als genug.

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So manche musikalische Idee läuft sich so nach einer Weile tot, wie gehabt. Überdies hat sich John Squires Gitarre einen leichten Led-Zep-Infekt zugezogen, ist aber nach wie vor die wichtigste Quelle, aus der die Roses ihre Energie ziehen. Tomorrow’s classic rock today.

Die Kritik stammt aus der ROLLING-STONE-Ausgabe 01/95

Einen etwas anderen Blick auf das Album gibt es HIER.

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