Schmerz und Transzendenz
Schöner Trauer-Pop: Der österreichische Songwriter Bernhard eder besingt das Gefühl nach einem Beziehungs-Aus
Man weiß nicht genau, was das für Stimme ist, mit der Bernhard Eder singt. Ist es die einer Frau, die eines Mannes? Singt sie Liebeslieder oder Traueroden? Klingt sie erhaben oder niedergeschlagen? Oder gar wehleidig? „Ich befürchte schon, aber das bringt ein Trennungsalbum eben mit sich“, konstatiert Eder, der mit „Post Breakup Coffee“ das wohl dunkelste Singer/Songwriter-Album im deutschsprachigen Raum aufgenommen hat. Der Österreicher singt jedoch englisch, was natürlich seinen Vorbildern geschuldet ist. „Thom Yorke hat sicherlich auf mich abgefärbt“, gesteht er freimütig.
Eder wuchs in einem kleinen Dorf namens Marschalling in Oberösterreich auf, studierte später in Wien Jazz-Gesang und Audio-Engineering und zog für zwei Jahre nach Berlin, wo er sein Debüt „The Livingroom Sessions“ mit Lo-Fi-Coverversionen veröffentlichte. Es folgten eine EP und ein weiteres Album mit eigenen Stücken. Aber erst „Post Breakup Coffee“ stößt auf größere Resonanz. „Ich bin überrascht, dass ich ausgerechnet mit dieser Platte mehr Aufmerksamkeit bekomme, weil sie ja nicht so zugänglich ist“, meint Eder. Denn das Thema sei doch ziemlich schwer. Sein Talent besteht jedoch darin, diese Schwere in transzendente Popmusik zu verwandeln.