Schauspielerin, die Gérard Depardieu der sexuellen Belästigung beschuldigte, ist tot
2019 berichtete Emmanuelle Debever auf Facebook, wie Depardieu sie bedrängt und angefasst hatte.
In den letzten Jahren erhoben zahlreiche Frauen Vorwürfe gegen den französischen Schauspieler Gérard Depardieu. Die Anklagen reichen von sexuellen Übergriffen bis hin zu Vergewaltigung. Eines der angeblichen Opfer ist jetzt tot. Emmanuelle Debever, die als eine der ersten mutigen Stimmen im Netz auftrat, soll laut Libération am 6. Dezember gestorben sein, andere Quellen berichten jedoch auch vom 7. Dezember.
Ermittlungen in Paris eingeleitet
Aktuell wird nach ersten Ermittlungen angenommen, dass die 60-Jährige Selbstmord begangen hat, die Pariser Staatsanwaltschaft ermittelt jedoch genauer bezüglich der Todesursache. Die Schwester des Verstorbenen meldete sich ebenfalls mit einem Instagram-Post zu Wort und erwähnt im Zuge ihres Todes einen Krankenhausaufenthalt, weshalb die genaue Todesursache noch nicht geklärt wurde.
Der wegen sexueller Gewalt angeklagte Gérard Depardieu, der durch die Ausstrahlung der Sendung „Complément d’enquête“ am Donnerstag, den 7. Dezember, einen Tag nach dem Tod von Debever, erneut ins Zwielicht geriet, steht nun im Fokus der Aufmerksamkeit. Grund dafür ist, dass die Schauspielerin 2019 auf ihrem Facebook-Profil schrieb: „Das heilige Monster hatte sich während dieser Dreharbeiten viele Dinge erlaubt … Die Intimität im Inneren einer Kutsche ausnutzend. Er schob seine dicke Pfote unter meinen Rock, um mich angeblich besser riechen zu können… Ich ließ mir nichts gefallen“
„Das ist unerträglich“
„In Anbetracht dieses neuen Elements“, den wieder aufgekommenen Anschuldigungen gegen Depardieu, hat die Pariser Staatsanwaltschaft beschlossen, eine Untersuchung der Todesursache einzuleiten.
Auf ihrem Instagram-Account teilte Emmanuelle Debevers Schwester in einer Story mit: „An die sozialen Netzwerke und die billige Presse: NEIN, meine Schwester ist nicht am 7. Dezember gestorben, sondern am 6. Dezember, nachdem sie Ende November eine Woche lang im Krankenhaus gelegen hatte. Wir sind weit entfernt von der am 7. Dezember ausgestrahlten Sendung ‚Complément d’enquête‘ und Ihren verlogenen Verkürzungen. Das nennt man Vereinnahmung und ist unerträglich“.
Weitere Frauen berichten von sexuellen Übergriffen
Im Falle von Depardieu haben im April dieses Jahres 13 Frauen in einem Online-Magazin von sexuellen Übergriffen berichtet – wogegen er vehement alles abstreitet. Die Schauspielerin Hélène Darras hat sogar rechtliche Schritte unternommen und behauptet, während der Dreharbeiten zum Film „Disco“ im Jahr 2007 von Depardieu sexuell belästigt worden zu sein. Die Anschuldigungen gegen den Schauspieler nehmen weiter zu, während die Debatte um die Verantwortlichkeit und dem Schutz von Opfern an Intensität gewinnt.