Schadenersatzforderung: Lollapalooza Festival verlangt mehr Geld von Berlin
Die Veranstalter erheben Schadenersatzansprüche, nachdem das vertraglich zugesicherte Gelände auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof nicht zur Verfügung stand. Der Berliner Senat hatte dort Flüchtlinge untergebracht.
In den vergangenen Monaten hat das Land Berlin „hohe Summen“ an den Veranstalter des Lollapalooza Festivals gezahlt, weil das Musik-Event im vergangenen Jahr nicht auf dem Gelände des ehemaligen Flughafen Tempelhof stattfinden konnte. Das war der veranstaltenden FRHUG Festival GmbH zugesagt worden, nachdem der Senat 2016 entschieden hatte, Flüchtlinge in den Hangars des Geländes unterzubringen. Damit war klar, dass der vertraglich zugesicherte Veranstaltungsort nicht mehr in Frage kam. Gemeinsam legte man als Ausweich-Location den Treptower Park fest. Eine nicht ganz unkomplizierte Wahl – wie sich auch anhand zahlreicher Proteste der umliegenden Anwohner zeigte.
Doch wie nun die „Berliner Zeitung“ berichtet, verlangt der Veranstalter über die bereits getätigte Millionensumme hinaus weitere hunderttausend bis eine Million Euro Schadensersatz. Als Grund werden „gestiegene Produktionskosten“ angegeben.Keine juristischen Verhandlungen bisher
Für die entstandenen Kosten machen die Veranstalter die Tempelhof Projekt GmbH verantwortlich. Dabei handelt es sich um ein Tochterunternehmen des Landes, das zuständig ist für die Vermarktung des Flughafengeländes. Diese hatte in der Vergangenheit auch anderen Veranstaltern beträchtliche Summen für ausgefallene Events gezahlt.
Das Land Berlin hat in der Frage auch nicht viel Ermessensspielraum, schließlich gab es unterschriebene Verträge. Eine juristische Verhandlung gab es im Fall des Lollapalooza Festivals bisher nicht, weil alle Schadenersatzansprüche auf dem Verhandlungsweg geklärt werden konnten. 2017 findet das Lollapalooza erstmals auf der Galopprennbahn Hoppegarten statt. Als Headliner treten vom 09. bis 10. September Bands wie die Foo Fighters, Mumford & Sons und The xx auf.