S.O.S.! „ABBA Voyage“-Produzent entdeckte, dass Original-Tapes auf Deutsch überspielt wurden
Die Produktion des virtuellen ABBA-Erlebnisses wurde dadurch erschwert, dass einige Originalaufnahmen nicht mehr existierten. Allerdings fand man wohl auch einen kleinen Schatz im Archiv.
„ABBA Voyage“ zeichnet sich dadurch aus, dass sie sogenannten „ABBAtare“, digitale Avatare der schwedischen Band in Kombination mit den Originalaufnahmen von 20 Songs, ein ABBA-Konzert nachempfinden. Der Produzent der Londoner Show, Ludvig Andersson, berichtet jetzt von einigen Schwierigkeiten der Produktion.
In einem Interview mit „Retropop“ erzählte er: „Wir hatten Zugang zu allem, zu allen Mehrspurbändern der Originalaufnahmen, aber es war ein ziemlich anstrengender Prozess, weil die meisten alten ABBA-Aufnahmen nicht mit einem Click-Track aufgenommen wurden, den wir brauchten, um sie mit dem Timecode und der Live-Band in Einklang zu bringen“. Der Prozess erwies sich dementsprechend als komplizierter: „Um den Gesang zu bekommen, mussten wir also jeden Song in der Show durchgehen, ihn zerschneiden und mit dem Click-Track abgleichen.“
Besonders herausfordernd wurde die Produktion des 1975er-Hits „SOS“. „Die englischen Lead-Vocals für SOS existieren nicht – sie haben sie gelöscht und die deutsche Version darüber aufgenommen, weil sie dachten, dass sie niemand mehr brauchen würde. Das war ein besonderes Problem, das wir hatten, und am Ende mussten wir die Lead-Vocals einfach aus dem Mix entfernen, was am Ende auch funktionierte, aber es war ein Problem.“
Ganz im Gegensatz zum überschriebenen Band von „SOS“ fand man auf der Aufnahme von „When All Is Said And Done“ eine weitere Strophe, die in der finalen Version des Songs wohl ausgeblendet wurde. „Das Schöne an den Multitracks ist, dass man Dinge hört, die man noch nie zuvor gehört hat, oft Dinge, die weit hinten im Mix sind“, sagt Anderson zu den Überraschungen auf den Aufnahmebändern.
Einen Einblick in die ABBA-Voyage-Show gibt es hier: