„Rust“: Arbeiten an Alec Baldwins Western gehen weiter
Zudem wurde eine Doku über die erschossene Kamerafrau Halyna Hutchins angekündigt.
Die Dreharbeiten von Alec Baldwins Westernfilm „Rust“ werden im Frühling fortgesetzt. Nachdem Kamerafrau Halyna Hutchins im Oktober 2021 von einer echten Kugel aus einer scharfen Waffe getroffen wurde und an ihren Verletzungen starb, war die Zukunft des Projekts ungeklärt. Nun wird der von Baldwin – der die geladene Waffe abfeuerte – produzierte Streifen also definitiv umgesetzt. Begleitend sei eine Dokumentation über die Hutchins in Planung.
Baldwin habe mit Hutchins Witwer, Matthew Hutchins, vereinbart, dass dieser als ausführender Produzent von „Rust“ agieren wird, berichtete „The Hollywood Reporter“. Zudem soll er an Gewinnen beteiligt werden. Seinen Sohn und er haben des Weiteren eine Auszahlung aus einer Versicherung bekommen.
Mehrere Mitglieder der Filmcrew, die bisher an der Produktion beteiligt waren, planen die Rückkehr zum Set. Darunter Regisseur Joel Souza, der bei dem Vorfall 2021 von einem Schuss verletzt wurde, Stunt-Koordinator Allen Grauf – und auch Baldwin werde seine Szenen abdrehen. Als neue Kamerafrau werde Bianca Cline („Marcel the Shell with Shoes On“) tätig sein. Sie habe vor, ihr Gehalt für einen guten Zweck zu spenden.
„Rust“ werde unter gewerkschaftlichen Vereinbarungen fertiggestellt, zuvor waren auch nicht organisierte Mitarbeitende beschäftigt. Alle Waffen samt Munition werden vom Filmset verbannt. Das bedeutet, dass es bei dem Projekt auch keine Platzpatronen mehr gibt.
Dokumentation über Hutchins
In Erinnerung an Halyna Hutchins sei ein Dokumentarfilm über ihr Leben in Planung. Er werde ihre Kindheit in einem sowjetischen Marinestützpunkt sowie ihr Leben in der ukrainischen Hauptstadt Kiew zeigen und ihre Karriere als Kamerafrau beleuchten. Die Zeit am Set von „Rust“ werde auch betrachtet. An der Doku beteiligen sich Regisseurin Rachel Mason und Produzentin Julee Metz, die beide auch an Baldwins Western mitarbeiten, sowie Matthew Hutchins als ausführender Produzent.
Der Vorfall
Vor zwei Jahren fielen am Set bei einer Probe die tödlichen Schüsse. Ein Revolver wurde versehentlich mit echter Munition geladen – Kontrollmechanismen versagten. Hutchins und Souza wurden von den Kugeln getroffen. Die Kamerafrau erlag ihren Verletzungen im Krankenhaus. Die damalige Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed wurde wegen fahrlässiger Tötung in zwei Fällen angeklagt. Gegen Baldwin läuft auch ein Verfahren mit derselben Anklage. Zudem fordern Hutchins‘ Verbliebene in der Ukraine Schadensersatz von dem Schauspieler. Regieassistent Dave Halls unterzeichnete eine Erklärung, um eine Anklage wegen fahrlässiger Verwendung einer tödlichen Waffe beizulegen.