Rush-Bandkollegen erinnern sich: So kämpfte Neil Peart gegen den Krebs
Dreieinhalb Jahre blieben Neil Peart nach seiner Krebsdiagnose – so erlebten seine Bandkollegen von Rush die letzte Zeit mit dem Schlagzeuger.
Geddy Lee und Alex Lifeson von Rush haben darüber gesprochen, wie sehr ihr verstorbener Bandkollege Neil Peart in den letzten Jahren um sein Leben gekämpft hatte. Nachdem bei dem Schlagzeuger im Jahr 2016 ein Gehirntumor entdeckt worden war, konnte er trotz einer niederschmetternden Prognose noch dreieinhalb Jahre weiterleben.
Im Interview mit dem US-amerikanischen ROLLING STONE erklärten die Musiker, wie Peart von seiner Erkrankung erfahren habe. Zehn Monate, nachdem er sich mit der letzten Rush-Tour aus dem Musik-Business zurückgezogen hatte, habe er kognitive Probleme bei sich bemerkt. Ihm sei es plötzlich schwerer gefallen, das Sonntags-Kreuzworträtsel der „New York Times“ zu lösen und zwei Monate später habe er zunehmend Wortfehler gemacht. Ein daraufhin durchgeführtes MRT brachte die Diagnose: Glioblastom, ein bösartiger Hirntumor. Man habe ihm daraufhin gesagt, dass er noch zwölf bis 18 Monate zu leben hätte. Doch Neal Peart hielt länger durch: Er starb nach dreieinhalb Jahren am 07. Januar 2020.
Der Rush-Schlagzeuger behielt die schlechten Neuigkeiten anfangs für sich
Der Drummer habe sich in dieser Zeit auch einer Operation unterzogen. Alex Lifeson erinnert sich, dass Peart ihn zu seinem Geburtstag angerufen hatte – ungewöhnlich für ihn, da der Musiker lieber E-Mails schrieb, als zu telefonieren. Zu diesem Zeitpunkt habe Lifeson gemerkt, dass etwas nicht stimmte, doch Peart erklärte erst zwei Wochen später, dass er Krebs habe.
In einer E-Mail schrieb er seinen Bandkollegen: „Ich habe einen Hirntumor. Ich mache keine Scherze.“ Lifeson, der sich gerade auf dem Golfplatz befand, als er die Nachricht las, erklärt: „Ich habe sofort angefangen zu weinen.“ Der Schlagzeuger habe darum gebeten, seinen Gesundheitszustand aus der Öffentlichkeit zu halten. „Er wollte Kontrolle darüber haben. Das Letzte, das er wollte, waren Menschen, die auf dem Gehweg oder in seiner Einfahrt ,Closer To The Heart‘ oder sowas singen. Das war eine seiner größten Ängste. Er wollte diese ganze Aufmerksamkeit nicht.“
Neil Peart: Spaß mit seinen Bandkollegen stand im Vordergrund
Für eine kurze Zeit habe Neil Peart ein wenig aufatmen können, denn der Krebs ging zurück – um später mit voller Wucht zurückzukehren. Wann immer sich die Bandmitglieder in dieser Zeit trafen, habe es ein Motto gegeben: Gespräche über Krankheit und alte Geschichten waren tabu. „Er wollte seine verbleibende Zeit nicht mit damit verbringen, über diesen Quatsch zu sprechen. Er wollte Spaß mit uns haben. Und er wollte bis zum Schluss über richtige Dinge mit uns reden.“