Der lange, lange Sommer der C-Promis

Der Cast von Sendungen wie „Sommerhaus der Stars“ und „Bachelor“ macht sich frei in sommerlichen Ich-Inszenierungen.

Wäre der Sommer doch nur etwas länger! Das denken sich einige Privatsender, die ihre Castingshows zumeist in jener sonnengefluteten Jahreszeit ansiedeln, wenn die Hormone verrückt spielen und zu Prüfungen erklärte Kindergeburtstagsspiele in knapper Bekleidung absolviert werden können.

Der Aufstieg von Verkupplungsrevues wie „Bachelor“ und „Temptation Island“ hält an. Jedes Jahr kommt mindestens ein weiteres „Are You The One?“ dazu. „Big Brother“, die Mutter dieser Kammerspiele der seifgen IchInszenierung, kam noch mit Typen von der Straße aus. Weil sie nun fast überall auftauchen, aber eben nur in bestimmten Shows, nennt man sie C‑Promis – und staunt über deren Gagen und Fernsehpräsenz.

Im „Sommerhaus der Stars“, das auch zum aufziehenden Herbst noch läuft, treten Promi-Paare gegeneinander an. Sie lästern übereinander, sie streiten bitterlich und vertragen sich kitschig. Vielleicht ist das eine krude Form von Paartherapie.

Vorbild „Dschungelcamp“

Damit setzt sich aber nur fort, was im „Dschungelcamp“ zur ironisch gesättigten Blüte gebracht wurde. Lebensbeichten am Lagerfeuer stechen schon lange die faden Kakerlaken-Verspeisungen aus. Von Steuerhinterziehung bis manischer Fremdgeherei ist fast alles dabei. Die Krone darf sich oft aufsetzen, wer am „authentischsten“ für seine Sünden büßt.

Längst fliegen auch Kandidaten nach Australien, die dem Publikum lediglich durch die Teilnahme an solchen Selbstentbößungs-Spielen bekannt sind. Gäbe es noch „Wetten, dass..?“, Elena Miras säße wohl neben Cher auf der Couch. Man ahnt, was Thomas Gottschalk dazu sagen würde.

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