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ROLLING STONE hat gewählt: Die 500 besten Alben aller Zeiten (Plätze 300-201)
Der deutsche ROLLING STONE hat ein neues Ranking der 500 besten Alben aller Zeiten aufgestellt – fast 20 Jahre nach der ersten Bestenliste. Hier gibt es die Plätze 300-201 als Fotogalerie.
300
If You Want Blood, You’ve Got It
AC/DC
Atlantic, 1978
Bon Scotts Live-Vermächtnis. Über die Song-Auswahl lässt sich streiten, „Sin City“ und „Dog Eat Dog“ fehlen, „The Jack“ ist entbehrlich. Aber das Konzept AC/DC funktioniert mittlerweile auf jeder Bühne, und die Band weiß das.
299
Exodus
Bob Marley & The Wailers
Island, 1977
Marleys erstes Album aus dem Londoner Exil vereinte Späthippies und Punks, Stadionrocker und Discotänzer. Perfekt austariert in Protest- und Lovesongs, transzendiert „Exodus“ mit dem Titelsong, „Jamming“ und anderen großen Songs Pop, R&B und Rock in spiritueller Hitze.
298
Ideal
Ideal
Virgin, 1980
Der Mauerstadt-Mythos für das Frühstücksradio. „Ich fühl mich gut, ich steh auf Berlin!“, singt die Hagenerin Annette Humpe an der Orgel. Ihr Herrentrio ist noch im Deutschrock verwurzelt, und Songs wie „Blaue Augen“ bauen eine melodische Brücke zur Neuen Deutschen Welle.
297
Sky Blue Sky
Wilco
Nonesuch, 2007
Als nach Jahren der Depression und Tablettenucht ein paar Sonnenstrahlen in die Welt von Wilco-Mastermind Jeff Tweedy fielen, kam dieser Kristall aus Folk-Pop, Prog-Rock, Country und Soul zum Vorschein. „Sky Blue Sky“ ist auch die Sternstunde von Gitarrist Nels Cline.
296
Let It Be
The Beatles
Apple, 1970
Es hätte eine andere Platte werden sollen – und nicht ihre letzte. Paul McCartney wollte wieder so aufnehmen, wie sie einige Jahre zuvor begonnen hatten, und schrieb auch schöne Lieder. „Get Back“ oder „Maggie Mae“ haben den nostalgischen Rock’n’Roll-Charakter, den er beabsichtigte.
295
Cuz I Love You
Lizzo
Nice Life/Atlantic, 2019
Lizzos Durchbruch als glamourös-humorvoller Soul-Pop-Star fiel eher zufällig mit ihrem dritten Album zusammen, da zeitgleich ihr zwei Jahre alter Track „Truth Hurts“ auf TikTok viral ging. Zum Glück, denn sie hatte schon überlegt, die Musik wegen des ausbleibenden Erfolgs aufzugeben.
294
22, A Million
Bon Iver
Jagjaguwar, 2016
Nach dem Folk-Debüt und dem pastoralen Zweitwerk nun Justin Vernons abstrakte elektronische Dritte. Der Höhepunkt ist wohl das erstaunliche „715 CREEKS“, ein dekonstruierter Solo-Gospel, in dem Vernon seine warme Stimme durch ein Heer an Vocodern und Filtern jagt.
293
Safe As Milk
Captain Beefheart & His Magic Band
Buddah, 1967
Wenn der weiße Mann den Blues singt, kann er nicht über die Traumata der Black Community singen, das hatte Don Van Vliet intuitiv verstanden. Er sang: „You can’t lose, with the stuff you use/ Abba Zaba go-zoom Babbette baboon.“ Ein Genie.
292
If You’re Feeling Sinister
Belle And Sebastian
Jeepster, 1996
Nach ihren frühen Singles galten die Schotten als die ästhetisch anspruchsvollste neue Band. „If You’re Feeling Sinister“ erfüllte die schönsten Hoffnungen mit filigranem Folk-Pop, idiosynkratischen Harmoniegesängen und einer putzigen Ministranten-Attitüde.
291
Full Moon Fever
Tom Petty
MCA, 1989
Mit Ende dreißig schuf Tom Petty diese grandiose Kombination aus Heartland-Rock und Power-Pop, indem er die Studiotür für Kollegen von den Traveling Wilburys öffnete. Jeff Lynnes Produktion garantierte einen Hit, und Petty schrieb einige seiner schönsten Songs.
290
Mingus Ah Um
Charles Mingus
Columbia, 1959
Die Vermählung von Tradition und Sophistication, Komposition und Improvisation, Hard Bop, Blues und Gospel gelang Charles Mingus wohl nie so perfekt wie auf seinem Debüt für Columbia Records. Das Feuer und die Dynamik seines Ensembles machen es zu seinem Meisterwerk.
Ein vollendetes Debütalbum. Doch 1969 bemerkte kaum jemand die Qualität dieser poetischen, zwischen Jazz und Pop changierenden, von Pentangles Danny Thompson am Bass angetriebenen und von Robert Kirbys Streichern verzierten dunklen Lieder.
Copyright: Island
288
Strangeways, Here We Come
The Smiths
Rough Trade, 1987
Sie wussten es noch nicht, aber „Strangeways“ blieb die letzte Platte der Smiths, die sich während der Aufnahmen zerstritten. Marr hatte einige Bläser arrangiert, und er und Morrissey schrieben wie die Götter („Death Of A Disco Dancer“, „Girlfriend In A Coma“).
287
808s & Heartbreak
Kanye West
Roc-A-Fella, 2008
Nach dem Tod seiner Mutter brauchte Kanye einen neuen Sound. Er komponierte minimalistische Electronica – und sang. Weil er nicht singen kann, sang er durch einen AutoTune-Filter, der, voll aufgedreht, keine Korrektur mehr war, sondern ein neuer Klang. Stilprägend.
286
Trio
Trio
Mercury, 1981
Karge Gitarrenriffs, simpelste Rhythmen, auf Phrasen reduzierte Texte, vorgetragen in einem Sprechgesang ohne Modulation. Die Reduzierung des Pop auf die wesentlichen Ingredienzen. New-Wave-Minimalismus. Der Welthit „Da Da Da“ war erst in der dritten Auflage auf dem Album.
285
Damaged
Black Flag
SST, 1981
Die Westküste tritt auf den Punk-Plan. Volle Pulle Hardcore aus L.A. Wütend und aggressiv. Henry Rollins als oberkörperfreier Berserker am Mikro, Powergitarrist Gregg Ginn knallt rein. Ein Grundstein des legendären SST-Labels. Teenager-Fäusteballen mit „Life Of Pain“ und „Rise Above“.
284
Lifes Rich Pageant
R.E.M.
I.R.S., 1986
Schluss mit dem Verstecken: Im Kern blieben R.E.M. die verzauberte Südstaatenband, doch plötzlich waren Michael Stipes kritische Texte deutlich zu verstehen. Politisch und poetisch, eindringlich und bewegend, dazu herrliche Melodien. „Begin the Begin!“
283
Pink Moon
Nick Drake
Island, 1972
Schöner kann Introvertiertheit nicht klingen. Mit seiner Stimme und seinem Gitarrenpicking war sich der Songwriter selbst genug (das bisschen Klavier mal ausgenommen). Die unfassbar zarten, zauberhaften Lieder erzählen aber auch, was für eine Katastrophe diese Einsamkeit ist.
282
More Specials
The Specials
2 Tone, 1980
Musikchef Jerry Dammers wollte eine Fortentwicklung nach dem Neo-Ska-Boom ihres ersten Albums auf 2 Tone: Früher TripHop und filmscoretaugliche Tracks wie „Stereotypes“ oder „International Jet Set“, die durch die Stimme von Terry Hall ihren besonderen Twist bekommen.
280
A Rush Of Blood To The Head
Coldplay
Parlophone, 2002
Die Singles „In My Place“, „The Scientist“ und „Clocks“ ebneten den Weg für den internationalen Durchbruch der Band, die kurz darauf schon Stadien füllte. Ihr Grammy-dekoriertes zweites Album steht in 13 Millionen Haushalten.
279
Pieces Of A Man
Gil Scott-Heron
Flying Dutchman, 1971
Jazz, Soul und Funk liefern das Fundament für politisch aufgeladene Texte. „The Revolution Will Not Be Televised“ bleibt als Wegweiser für HipHop der markanteste Track, „Lady Day And John Coltrane“ und „Home Is Where The Hatred Is“ sind weitere Meilensteine.
278
Du und wieviel von deinen Freunden
Kettcar
Grand Hotel van Cleef, 2002
Das Debüt der Hamburger, kein „befindlichkeitsfixierter Aufstand“, wenngleich schon „hetero und männlich“ – doch Kettcar waren bereits damals viel mehr als Emo-Rock, ihre Lieder erzählten klug von unserem Alltag, ohne klugzuscheißen.
277
Turn On The Bright Lights
Interpol
Matador, 2002
Die mit quengelnden Gitarren aufgerufene allgemeine Verzweiflung und das Leiden an Ich und Welt legen schnell den Vergleich zu Joy Division nahe. Doch die New Yorker sind keine Minimalisten – sie kleiden ihre Wut in ein hochkomplexes Soundgewand.
276
…Baby One More Time
Britney Spears
Jive, 1999
Britneys Debüt ist das Bubblegum-Pop-Maximum, unverschämt eingängig, von großer Kunstfertigkeit und Künstlichkeit. Mastermind Max Martin wurde zum zentralen Pop-Architekten der nächsten zwanzig Jahre und Britney zur ewigen, auch tragischen Ikone.
275
Q: Are We Not Men? A: We Are Devo!
Devo
Warner, 1978
Electro-Avantgarde aus Akron/Ohio. „Mongoloid“ („one chromosome too many“) würde man heute wohl nicht mehr so schreiben. Passt aber genauso wie „Satisfaction“ als Roboter-Dance-Track in die Dada-Ästhetik der Ex-Kunststudenten.
274
Carrie & Lowell
Sufjan Stevens
Asthmatic Kitty, 2015
Sufjan Stevens kontempliert über den Tod seiner Mutter und verzichtet auf den elektronischen Prog-Folk der vorangegangenen Alben. Mit allerlei Saiteninstrumenten im Zentrum entstehen wundervoll sanfte, tief berührende Lieder über Trauer und spirituellen Trost.
273
Construção
Chico Buarque
Philips, 1971
Aus dem Exil nach Brasilien zurückgekehrt, nahm Buarque sein dunkelstes Album auf. Für hiesige Ohren mögen hochinfektiöse Stücke wie „Cordão“ nach ewiger Sonne über dem Zuckerhut klingen, doch finden sich in den Texten immer wieder codierte Anklagen gegen Zensur und Staatsterror.
272
The Good Son
Nick Cave & The Bad Seeds
Mute, 1990
Der wilde Mann nahm diese herrliche Balladenplatte mit Klavier und Shanty-Gesängen auf. „Foi Na Cruz“, „The Ship Song“, „Lucy“ und „The Good Son“ waren doch sehr anders als die früheren Stücke der Bad Seeds. Manche nahmen es Nick Cave übel, aber neue Hörer kamen hinzu.
271
I’m Wide Awake, It’s Morning
Bright Eyes
Saddle Creek, 2005
„We are nowhere and It’s Now“, sang Conor Oberst aus Omaha/Nebraska, und er war mit seinen fantastischen Indie-Rock-Songs auf einem von mehreren Höhepunkten seines Schaffens. Am Ende („Road To Joy“) kniet sogar Beethoven nieder.
270
Crooked Rain, Crooked Rain
Pavement
Matador, 1994
Stephen Malkmus, dem Posterboy der „Slacker“-Neunziger-Jugendkultur, war nicht alles egal, auch wenn er sang, als würde er Kaugummi kauen. Ein Meisterwerk über verliebte Sommer („Gold Soundz“), Paarberatung („Cut Your Hair“) und Altersträume („Range Life“).
269
The Score
Fugees
Columbia, 1996
Während der Hip-Hop drum herum schon zum Gangsta-Rap regredierte, gelingt dem Trio eine Sternstunde des Genres, ein gültiges, spirituelles, humorvolles Werk, getragen von Reggae-Grooves und samtenem Flow. Der Hit „Ready Or Not“ wird zur Blaupause für den R&B der Nullerjahre.
268
Where Did Our Love Go
The Supremes
Motown, 1964
Die Supremes waren 1964 erfolgreicher als die Beatles, und „Where Did Our Love Go“ ist ein unsterblicher Soul-Song. Dass das zweite Album der Gruppe um Diana Ross bloß eine Zusammenstellung von Single-A- und -B-Seiten ist, davon drei Nummer-eins-Hits – geschenkt.
Copyright: Picasa
267
Ultraviolence
Lana Del Rey
Polydor, 2014
Nachdem Lana Del Rey für „Born To Die“ viel Häme hatte einstecken müssen, legte sie auf „Ultraviolence“ eine 180-Grad-Wendung hin: Westerngitarren statt HipHop-Beats, psychedelische Layer-Vocals und verzerrte Bässe lassen das Album glühen wie die Luft überm Death Valley.
266
Jailbreak
Thin Lizzy
Vertigo, 1976
Ihr letzter Versuch, nachdem „Nightlife“ und „Fighting“ kommerziell enttäuscht hatten. Der Druck lockt Thin Lizzy noch einmal aus der Reserve. Brian Robertson und Scott Gorham lassen ihre Gitarren so schön singen, da kann auch die maue Produktion nichts verderben. Phil Lynotts Stimme eh nicht.
265
The Suburbs
Arcade Fire
Merge, 2010
Nach den Themen Tod und Erlösung auf den beiden Vorgängeralben gehen die Kanadier den wehmütigen Weg zurück in die Jugend. Zu veränderter, berauschend intensiver Klangkulisse geht es dennoch viel um Vergänglichkeit und Verlust, mit furiosen Melodien und trotzigem Pathos.
264
High Land, Hard Rain
Aztec Camera
Rough Trade, 1983
Roddy Frames Debüt gehört zu den Meisterwerken des Glasgower Postcard-Pop. Er war gerade volljährig und schrieb die besten Songs neben Landsmann Edwyn Collins. „Oblivious“ oder „Walk Out To Winter“ konnte Frame kaum noch übertreffen. Oder irgendwer sonst.
263
Anti
Rihanna
Westbury Road/Roc Nation, 2016
„Good girl gone bad“, und diesmal glaubte man es ihr: Im zweiten Jahrzehnt ihrer Karriere lieferte der Popstar einen unerwarteten Höhepunkt, ein düster-urbanes Album für die Nacht, eine hypnotische Reise durch die dunkle Stadt, sexy und psychedelisch und von ungeahnter Tiefe.
262
The Fame Monster
Lady Gaga
Interscope, 2008
Im Sommer 2008 hatten die USA eine neue Queen of Pop. Während die alte – Madonna – nur noch Bonbons („Hard Candy“) verkaufte, veröffentlichte Stefani Germanotta als Lady Gaga ein hitpralles Album, auf dem sie sich als selbstbestimmte Souveränin präsentierte.
261
Roxy Music
Roxy Music
Island, 1972
Für dieses Debütalbum wurde der Ausdruck „artsy“ überhaupt erst erfunden. Glam und Travestie treffen auf Rock’n’Roll und Jazz-Funk, Brian Enos Synthesizer auf Bryan Ferrys Vaudeville-Stimme. Rockmusik trug ordentlich Make-up auf und naschte in Äther getränkte Erdbeeren.
260
Ace Of Spades
Motörhead
Bronze, 1980
Das Artwork des kommerziell größten Erfolgs der Band inszeniert das damalige Trio als Spaghettiwesternhelden, fotografiert in einer britischen Sandgrube. Nie klang Zocker-Rock-’n’-Roll auf Speed abgebrühter, gewiefter und verführerischer als auf Motörheads viertem Album.
259
World Of Echo
Arthur Russell
Upside, 1986
Im New Yorker Underground war der Cellist und Komponist Arthur Russell eine feste Größe. Immerhin das minimalistische Electro-Ambient-Art-Pop-Meisterwerk „World Of Echo“ schlug auch außerhalb der Avantgardekreise, in denen er sich bewegte, Wellen (wenn auch viel zu kleine).
258
K.O.O.K.
Tocotronic
L’Age D’Or, 1999
Das Monumentalalbum der Hamburger: Dirk von Lowtzow sang jetzt wunderbar melancholische Lieder wie „Unter der Schnellstraße“, „Morgen wird wie heute sein“, „Das Geschenk“ und „Let There Be Rock“. Ihr Rock wurde immer epischer, und ein Waldhorn erklingt auch.
257
The Wall
Pink Floyd
Harvest, 1979
Mit „The Wall“ setzte Roger Waters sein Ego endgültig gegen die Band durch, danach war sie zerstört. Sein Großentwurf über Kindheitstrauma, Kriegshass und die Isolation des Rockstars hat eine immense Kraft, lebt aber – ein letztes Mal – genauso von der Musikalität seiner Bandkollegen.
256
Tracy Chapman
Tracy Chapman
Elektra, 1988
Das Debüt der amerikanischen Singer-Songwriterin wurde von etlichen Labels abgelehnt, die sich dann angesichts der Hits „Talkin‘ Bout A Revolution“ und „Fast Car“ hoffentlich angemessen ärgerten. Starke, schlichte Lieder, von dieser tiefen Stimme so berührend gesungen.
Copyright: Courtesy of the artist
255
Super Fly
Curtis Mayfield
Curtom, 1972
„Super Fly“ ist der Soundtrack zum Blaxploitation-Film gleichen Namens und gilt als einer der funkiesten Soundtracks aller Zeiten. Curtis Mayfield, der für seine sozialbewussten Texte und seine einprägsamen Melodien bekannt ist, komponierte und sang die Songs für diesen bahnbrechenden Soundtrack. Songs wie „Pusherman“ und „Freddie’s Dead“ sind absolute Klassiker, die den Sound der frühen 1970er-Jahre perfekt einfangen. Dieser Soundtrack ist nicht nur ein wichtiger Teil der Musikgeschichte, sondern auch ein Spiegelbild der sozialen und politischen Probleme seiner Zeit.
254
Déjà Vu
Crosby, Stills, Nash & Young
Atlantic, 1970
„Déjà Vu“ ist ein Hippie-Klassiker und ein bedeutendes Album in der Rockgeschichte. Die Band Crosby, Stills, Nash & Young vereint großartige Talente, darunter David Crosby, Stephen Stills, Graham Nash und Neil Young. Das Album bietet eine Mischung aus brillanten Songs, darunter das Titelstück „Déjà Vu“, das kraftvolle „Almost Cut My Hair“, Nashs „Teach Your Children“ und das bezaubernde „Our House“. Mit Neil Young wurde die Band noch besser und schuf ein Album, das ihren musikalischen Einfluss und ihre Bedeutung festigte.
253
Heaven Or Las Vegas
Cocteau Twins
4AD, 1990
Monsters of Melancholia seit 1980. Eine der Vorzeigebands des Londoner Labels 4AD, das sich früh auf Avantgarde-Gothic spezialisiert hatte. Zum Restart wird der enigmatische Engelsgesang von Elizabeth Fraser populär, „Iceblink Luck“ steigt in die UK-Top-40.
252
Jagged Little Pill
Alanis Morissette
Maverick, 1995
Mit „Jagged Little Pill“ schaffte die kanadische Sängerin Alanis Morissette ihren Durchbruch. Das Album, ihr drittes Studioalbum, wurde zu einem enormen Erfolg. Hits wie „You Oughta Know“ und „Ironic“ liefen ständig auf MTV und verhalfen ihr zu weltweiter Bekanntheit. Die Songs auf dem Album sind geprägt von Morissettes ehrlichen und kraftvollen Texten, die oft Selbstbewusstsein und Selbstempowerment ausstrahlen. „Jagged Little Pill“ ist ein Meilenstein in der Popmusik und bleibt ein bedeutendes Werk in Morissettes Karriere.
251
Bryter Layter
Nick Drake
Island, 1971
Joe Boyd produzierte Drakes zweites Album mit größerer Besetzung. Es erreichte seinerzeit jedoch kein größeres Publikum. Heute erkennt man die karge Schönheit dieser für Drakes Verhältnisse recht hoffnungsvollen Lieder, allen voran das unendlich romantische „Northern Sky“.
250
The Freewheelin’ Bob Dylan
Bob Dylan
Columbia, 1963
Auf seinem Debüt klang der Junge, der sich Bob Dylan nannte, noch wie ein Woody-Guthrie-Imitator. Mit Liedern wie „Blowin’ In The Wind“ und „A Hard Rain’s A-Gonna Fall“ offenbarte er sich auf dem zweiten Album bereits als Amerikas größte Stimme.
249
Burial
Burial
Hyperdub, 2006
Burials Debüt ist von einer Melancholie durchzogen, wie man sie auch in leeren Nachtbussen findet. Es knackst und knistert, überall ist Verfall. Beats wie das träge Rattern eines mit Graffiti übersäten Geisterzugs. Die große Party ist vorbei, die Zukunft findet ohne uns statt.
248
Parade
Prince And The Revolution
Warner, 1986
Ein Pop-Jazz-Album mit zwölf Songs in nur 40 Minuten, eine Meisterleistung der Reduktion. Wendy & Lisa erhalten gebührenden Platz mit „Sometimes It Snows In April“. Bei „Kiss“ darf man sich nicht täuschen lassen: Prince flirtet darin nicht – er erteilt Befehle.
247
L’etat et moi
Blumfeld
Big Cat, 1994
Das wichtigste Album der Hamburger Schule als Kommentar zur Wiedervereinigung. Distelmeyer singt: „Ich heiße Einheitsarchitekt/ Du kannst auch Blödmann zu mir sagen“ und „Ab nach Berlin/ Da, wo die Leute aus Heimweh hinziehn“. In der Hauptstadt reiften wieder Weltbeherrschungspläne.
246
Behaviour
Pet Shop Boys
Parlophone, 1990
Zu den Münchner Retro-Synthie-Klängen ihres Produzenten Harold Faltermeyer blickte das Duo ebenso weise wie wehmütig auf eine Dekade der verpassten Chancen und (unnötigen) Exzesse zurück. „Being Boring“ war kein Chart-Hit, gilt heute aber als ihr größter Song.
245
American Water
Silver Jews
Drag City, 1998
„In 1984 I was hospitalized for approaching perfection“, singt der Dichter David Berman zur Albumeröffnung. „American Water“ ist gespickt mit solchen Bonmots und Geistesblitzen und klingt dazu wie eine Schaukelstuhl-Version der Schwesterband Pavement.
244
Non-Stop Erotic Cabaret
Soft Cell
Some Bizarre, 1981
Suicide in soft: das Duo Marc Almond/David Ball schuf die schwülsten Synthie-Pop-Songs der Dekade. Soft Cell klingen, als würden sie aus einem neonbeleuchteten Fummelkino stammen, und erzählen von Sehnsucht, Begierde und gebrochenen Herzen.
243
The Gilded Palace Of Sin
The Flying Burrito Brothers
A&M, 1969
Ein Meilenstein in der unwahrscheinlichen Erfolgsgeschichte des Country-Rock vom Nischendasein zur Markgröße. Rädelsführer war einmal mehr Gram Parsons, indes Chris Hillman den besonnenen Part übernahm. Gemeinsam schrieben sie Genreklassiker.
242
C’est Chic
Chic
Atlantic, 1978
Nile Rodgers’ Gitarre und Bernard Edwards’ warmer Bass prägen einen Sound, der ein ganzes Genre prägte. „Le Freak“ wurde unzählige Male gesampelt, die Disco-Eleganz von „I Want Your Love“ ist unübertroffen und „At Last I Am Free“ eine der schönsten Balladen ihrer Zeit.
241
Musique Automatique
Stereo Total
PIAS, 2001
Wir tanzen im Viereck, wir tanzen konzentriert – 2001 hatte das konzentrierte Tanzen zu elektronischer Musik derartig den Höhepunkt erreicht, dass es jemanden wie Françoise und Brezel brauchte, um alles auf den Boden der Lo-Fi-Tatsachen zurückzuholen.
240
The Lamb Lies Down On Broadway
Genesis
Charisma, 1974
Nichts war mehr wie vorher und nachher alles anders. Mit einem Trip durch Pop und Kultur, Rock und Geschichte, verlegten Genesis ihre Stücke von New statt York und flirrende Feier ihres Willens zur Fusion von Blues, Country und Rock. Eines der besten Konzeptalben überhaupt.
239
At Fillmore East
The Allman Brothers Band
Capricorn, 1971
Der Mitschnitt dreier Konzertabende in New York City beschert den Southern-Rock-Vorreitern den Durchbruch. Als Jam-Band-Manifest verlegten sie ihre Stücke vom Heckenland in die Metropole. Eines der besten Live-Alben aller Zeiten.
238
Ladies Of The Canyon
Joni Mitchell
Reprise, 1970
Ihr drittes Album und ihr erstes Meisterwerk. Mitchells Sittenbild aus der neureichen Edelhippie-Kolonie in den Hügeln von L.A. ist ebenso bissig wie berührend. Crosby, Stills & Nash.
237
Tocotronic
Tocotronic
L’Age D’Or, 2002
„Eines ist doch sicher: Eins zu eins ist jetzt vorbei“, sang Dirk von Lowtzow im programmatischen „Neues vom Trickser“. Die Texte wurden auf Tocotronics „Weißem Album“ offener, die Klangräume weiter, und die Band entkam endgültig dem Klischee der Trainingsjacken-Indie-Jungs.
236
Paris 1919
John Cale
Reprise, 1973
Wer weiß schon, was die surrealistische Poesie von „Antarctica Starts Here“ zu bedeuten hat, doch für ein einziges Mal erschienen das rätselhafte Kammerpop-Songwriting des überbegabten Komponisten John Cale mit all seinen Romantizismen elegant und jede Verschrobenheit genießbar.
235
Please
Pet Shop Boys
Parlophone, 1986
Natürlich ging es in den 80er-Jahren nicht nur kalifornischen Rock-, sondern auch britischen Popbands ums Geldverdienen, aber niemand sang derart sarkastisch darüber. Aufsteigerträume wie „Suburbia“ paarten sich mit Finanztipps: „Opportunities (Let’s Make Lots Of Money)“.
234
Silent Shout
The Knife
Mute, 2006
Schattiger Electro aus Schweden. Das Duo Olof und Karin Dreijer verortet sein Band-Ethos auf dem dritten Album mit der Aura der Rave-Kultur. Ihr Video zu „Silent Shout“ flirtet gleichermaßen mit Comic Culture wie mit bildender Kunst. Klangdesigner mit Schmackes.
233
James Blake
James Blake
Polydor, 2011
Die ganze Nacht über den Laptop gebeugt, jedes Detail präzise platzierend: so stellt man sich den jungen Künstler bei der Arbeit vor. Blake verbindet kalte basslastige Elektronik mit hyperemotionalem Gesang, legt so viel Soul in die Stimme, dass es selbst ChatGPT zu Tränen rührt.
232
Stadtaffe
Peter Fox
Downbeat/Warner, 2008
Die 17 Jahre lang einzige Soloplatte des Sängers der Reggaeband Seeed ist eine ambivalente Hommage an seine Heimatstadt Berlin. Mit dem Produzententeam The Krauts hat Fox ein zeitloses Meisterwerk erschaffen, das sich rhythmisch zwischen Konkretem und Allgemeingültigkeit bewegt.
231
The Chronic
Dr. Dre
Death Row, 1992
Der Klassiker des G-Funk rollt auf dicken Schlappen, schwer beladen mit alten Soul-Samples, soft und smooth im Sound – aber immer hundertprozentig Gangsta. Eine schillernde afroamerikanische Kunstwelt, die leider oft als alternatives Disneyland missverstanden wurde.
230
Liberty Belle And The Black Diamond Express
The Go-Betweens
Beggars Banquet, 1986
Während der Rest der Welt Synthie-Pop hörte, ließen die Go-Betweens Akkordeon und Orgel, Celli, Violinen und Fagott ins Studio, verneigten sich vor CCR und Byrds und machten ihr perfektes Pop-Album. Es war halt nur nicht der Pop von 1986.
229
It’s Alive
Ramones
Sire, 1979
Bei 28 Songs in unter einer Stunde Spielzeit ist schnelles Einzählen unabdinglich. Von „Blitzkrieg Bop“ bis „Cretin Hop“ wird die Klassikerdichte der ersten drei Platten geballt auf die Bühne gebracht. Geschenkt, dass das erste Live-Album der US-Punk-Instanz im UK mitgeschnitten wurde.
228
The Reminder
Feist
Polydor, 2007
Weil „1234“ weltweit in einem Werbespot erklang, interessierten sich plötzlich alle, vom Feuilleton bis zum Indie-Blog, für die Kanadierin. Die Songs auf ihrem dritten Album sind von erhabener Schönheit, Feists Stimme unwiderstehlich – vor allem bei „The Limit To Your Love“.
227
The Greatest
Cat Power
Matador, 2006
Lokale Musikergrößen wie Mabon „Teenie“ Hodges waren wohl selbst überrascht, wie wenig „klassisch“ sie auf dieser Memphis-Hommage klingen, die mit Tracks wie „Love & Communication“ vor allem das Reifezeugnis der großen Singer-Songwriterin Chan Marshall geworden ist.
226
Young, Gifted And Black
Aretha Franklin
Atlantic, 1972
Definitiv eines ihrer besten Alben und ein Statement afroamerikanischen Selbstbewusstseins. Der Titelsong stammt von Nina Simone, und auch das Beatles-Cover „The Long And Winding Road“ gelingt Aretha Franklin souverän, ebenso wie ihre eigenen Stücke.
225
Court And Spark
Joni Mitchell
Asylum, 1974
Textlich ein tiefer Blick in die Künstlerinnenseele, voller Selbstzweifel und Unsicherheiten, musikalisch komplex und unwiderstehlich. Auf halbem Weg zwischen Folk und Jazz machte Joni Mitchell mit dem slicken „Court And Spark“ ihr bis dahin erfolgreichstes Album.
224
Arular
M.I.A.
XL, 2005
Auf ihrem Debüt als M.I.A. verdichtet Maya Arulpragasam die vielfältigen kulturellen Einflüsse ihres Londoner Umfelds zu postkolonialen Hymnen. HipHop, Electro, indische Trommeltänze und singhalesische Chöre verbinden sich zu einer neuen, ekstatischen Form von Weltmusik.
223
Catch A Fire
The Wailers
Island, 1973
Die Wailers waren bereits zehn Jahre aktiv, als sie mit ihrem Island-Debüt die Weltbühne eroberten. Bob Marley verschmolz Reggae mit Rock, Rebellion mit Rasta-Spiritualität und schuf damit einen Fusion-Sound, der weder auf Jamaika noch sonst wo seinesgleichen hatte.
222
Moon Safari
Air
Virgin, 1998
Der French Touch, bis dahin vornehmlich als Vinyl-Maxi erhältlich, geht ins Albumformat. In ihren schwebenden Electronica-Tracks wird gern das „Filmische“ betont. Paris bekommt mit „Kelly Watch The Stars“ oder „La Femme d’argent“ eine wirkmächtige elegant-eklektizistische Note.
221
Violator
Depeche Mode
Mute, 1990
„Personal Jesus“ klingt noch so frisch wie damals. Depeche Mode widerstanden allen Trends: House, Acid, Rave – für 1990 also eine hochmoderne Platte, und wer sie entdeckt, könnte nicht sagen, wann sie einst erschien. Für ein semi-elektronisches Album eine echte Leistung.
220
Inspiration Information
Shuggie Otis
Epic, 1974
In „XL-30“ pluckert ein Drum-Computer, doch war dieses ignorierte R&B-Kleinod weniger visionär, als David Byrne später glaubte. Schön verlieren kann man sich in diesem soulfulen Eigenbrötler-Trip des von Al Kooper geförderten Gitarrenwunderkinds noch heute.
219
Fear Of Music
Talking Heads
Sire, 1979
Wer wissen will, wie das Lower Manhattan zwischen Mudd Club im Süden und CBGB im Norden Ende der Siebziger klang, muss nur das dritte Talking-Heads-Album auflegen: Disco und New Wave, afrikanische Rhythmen und Art-Pop-Spleen. „This ain’t no party, this ain’t no disco …“
218
XO
Elliott Smith
DreamWorks, 1998
Nach „Either/Or“ hatte Elliott Smith zum ersten Mal ein Budget. Man hört es: Streicher und schöne Instrumente, prächtige Arrangements. Die hohen Produktionswerte verstärken die emotionale Kraft. „Waltz #2 (XO)“ ist eines der schönsten Lieder, die je geschrieben wurden.
217
King Of The Delta Blues Singers
Robert Johnson
Columbia, 1961
Der Mann mit den langen, kräftigen Fingern und der durchdringenden Stimme, der als Gitarrist und Erzähler die Grenzen des Genres sprengte, starb bereits 1938 und wurde mit dieser Compilation für eine ganze Generation zum ultimativen Blues-Mann.
216
Goo
Sonic Youth
DGC, 1990
Nach „Daydream Nation“ unterschrieben Sonic Youth einen Vertrag bei Geffen und nahmen ein Album wie ein Wirbelwind auf. Das von Kim Gordon gesungene „Tunic (Song For Karen)“, „Kool Thing“ (mit Chuck D) und „Disappearer“ gehören zu den großen Songs der US-Noise-Rock-Band.
215
1989
Taylor Swift
Big Machine, 2014
Sie kehrte Nashville den Rücken, um von New York aus in den Pop-Olymp aufzusteigen. Mit dem nach ihrem Geburtsjahr benannten Album befreite sich Taylor Swift endgültig vom braven Country-Girl-Sound und -Image. Eine künstlerische Wiedergeburt zu Synthie-Pop-Klängen.
214
Badmotorfinger
Soundgarden
A&M, 1991
In „Jesus Christ Pose“ nahm Chris Cornell die Kehrseiten des Ruhms vorweg, der Soundgarden dann ereilte. Das dritte Album der Seattle-Band war mehr Metal als Grunge – vom Gesang über die bratzenden Gitarren bis zum treibenden Schlagzeug eine Wucht.
213
The Smiths
The Smiths
Rough Trade, 1984
Späteres mag ausgefeilter klingen, doch ihre Vision war schon auf dem Debüt geformt. Zu Marrs flirrenden Gitarrenmotiven singt Morrissey so ungestüm und vieldeutig vom Ende der Unschuld, von Missbrauch, Scham und Begehren, dass alle Unverstandenen sich erkannt fühlten.
Copyright: OHNE
212
Metallica
Metallica
Elektra, 1991
Wie weit kann man sich von seinen Wurzeln entfernen, ohne die Stammkundschaft zu verprellen? Eben so weit wie Metallica hier. Die Puristen ziehen die Stirn kraus, aber gegen die Überzeugungskraft solcher Hooks sind sie machtlos. Definiert den Metal-Mainstream der Neunziger.
211
Loveless
My Bloody Valentine
Creation, 1991
Shoegaze auf dem Label Creation, das durch diese teure Produktion ins Taumeln gerät. Kolportiert werden 250.000 Pfund. Ein Noise-Meilenstein des Indie-Rock. Lärm in Zeitlupe, Feedbackgitarren, massiver Drone-Sound. Traumschleier wabern über dem gewaltigen Getöse.
210
Yankee Hotel Foxtrot
Wilco
Nonesuch, 2002
Jeff Tweedy trieb Wilco mithilfe von Jim O’Rourke und mit komplexen Sounds, die zugleich melancholisch-heiter und gespenstisch sind, den Alt-Country-Geist aus. Das Label roch ein Desaster, verabschiedete sich – doch das Album wurde ein Triumph.
209
Blond
Frank Ocean
XL, 2016
Exerzitien zu Sex und Männlichkeit, gepaart mit umfangreichen „Tonhöhenverschiebungen“ im Gesang. Mehr Experiment und Soundgefummel als im Vorgänger, „Channel Orange“. Ein innovativer Mix aus Süßlich und Stockhausen, fein abgeschmeckt mit dem Geist des Soul. Genieplatte.
208
It’s My Life
Talk Talk
EMI, 1984
Die zweite Platte der englischen Psychedelic-Pop-Band. „It’s My Life“ wurde ein Riesenhit, „Such A Shame“, „Renée“, „Tomorrow Started“ und „Does Caroline Know?“ sind noch besser. Tim Friese-Greene produzierte das majestätische Album mit den Songs von Mark Hollis und Paul Webb.
207
Sometimes I Might Be Introvert
Little Simz
Age 101, 2021
Ein Hiphop-Opus, eine grandiose Verbindung orchestraler Grooves mit Neo-Soul und Afrobeat, von Simz’ virtuosem Flow vereint. Eine Platte, die so vollendet umgesetzt ist, dass sie bereits zwei Jahre nach Erscheinen auf Listen wie dieser auftaucht.
206
The Number Of The Beast
Iron Maiden
EMI, 1982
Mit Bruce Dickinson am Mikro definieren Iron Maiden das Genre Heavy Metal noch einmal neu und machen damit die junge Proleten-Avantgarde kommerziell hoffähig. „The Number Of The Beast“ ist das erste Metal-Album an der Spitze der UK-Charts.
205
Off The Wall
Michael Jackson
Epic, 1979
Mit dieser LP wuchs Jackson über seine Motown-Jugend hinaus, perfektionierte seinen Stil und fand in Quincy Jones einen kongenialen Produzenten, der ihm den Weg zum Superstar ebnete. Grooves und Arrangements auf Tracks wie „Don’t Stop ’Til You Get Enough“ sind nicht von dieser Welt.
204
For Your Pleasure
Roxy Music
Island, 1973
Der schwarze Diamant des Glam-Rock, so mondän wie Covergirl Amanda Lear. Kein anderer Popsong hat die westliche Dekadenz so treffend beschrieben wie „In Every Dream Home A Heartache“. Der düster hüpfende „Bogus Man“ ist ein albtraumhaftes Vergnügen.
203
Like A Prayer
Madonna
Sire, 1989
Was macht man, wenn man schon mit allem provoziert hat? Einfach weiter provozieren. Mit üppigem Dekolleté verführt Madonna im Video zum Titelsong ihres vierten Albums einen schwarzen Heiland. Ansonsten: überraschend viel Tod, Trennung und Düsternis. Vater, Mutter, Liebhaber
202
Parachutes
Coldplay
Parlophone, 2000
Im mondbeschienenen Fahrwasser von Radiohead und Travis erreichten Coldplay mit ihrem Debüt Platin-Status und gewannen bei den Grammys 2002 den Preis für das beste Alternative-Album – vor allem dank „Yellow“. Das Coverfoto haben sie mit einer Wegwerfkamera aufgenommen.
201
Siamese Dream
Smashing Pumpkins
Virgin, 1993
Zartes, Episches und Brachiales aus hundert Gitarren, fast alle von Billy Corgan selbst gespielt. „Today“ war der schönste traurige Rocker, „Disarm“ die schönste traurige Ballade. Niemand wusste, was „the killer in me is the killer in you“ bedeutet, aber alle fühlten es.
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