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ROLLING STONE hat gewählt: Die 500 besten Alben aller Zeiten (Plätze 400-301)
Der deutsche ROLLING STONE hat ein neues Ranking der 500 besten Alben aller Zeiten aufgestellt – fast 20 Jahre nach der ersten Bestenliste. Hier gibt es die Plätze 400-301 als Fotogalerie.
400
Nina Hagen Band
Nina Hagen Band
CBS, 1978
Die Wessi-Genese des Ex-Teeniestars aus der DDR. Über London kommt sie zum Pub-Rock, covert „White Punks On Dope“. Mit Stachelhaaren und schriller Stimme fühlt sie sich „unbeschreiblich weiblich“. Lokomotive Kreuzberg wird zur Hausband.
399
Alive II
Kiss
Casablanca, 1977
1975 hatte „Alive!“ die Karriere von Kiss erst richtig angekurbelt. Die zweite Live-LP knüpft an inzwischen absolvierte Studioerfolge wie „Destroyer“ an und präsentiert den selbst proklamierten heißesten Bühnen-Act der Welt erneut für den mit Overdubs aufgehübschten Hausgebrauch.
398
Dirty Mind
Prince
Warner, 1980
Aus dem Soft-Soul-Musiker wurde ein Crossdresser in Strapsen und High Heels, der über Inzest und Oralverkehr sang, ohne ein Sexist zu sein. Letztmals setzt Prince durchgängig sein Falsett ein – die Gesangsstimme höflich Verlangender. Im Falsett kann man nicht schreien.
397
Fever Ray
Fever Ray
Mute, 2009
Mit schauriger Langsamkeit lässt Karin Dreijer, damals hauptberuflich noch bei The Knife, Angst und Schrecken einer Nordic-Folk-Welt in kühl zappelnde Beats tröpfeln. Die Stimme der Sängerin klingt manchmal wie auf Helium, was die psychotisch anmutenden Texte noch verstärkt.
396
Mark Hollis
Mark Hollis
Polydor, 1998
Es schien nur konsequent, dass Mark Hollis nach dem abstrakten, in die Stille hinein gespielten Talk-Talk-Wunder „The Laughing Stock“ verstummte. Doch ein Album schuldete er seiner Plattenfirma noch, und er schenkte uns diese wie ein Holzhaus in der Nacht knarzende Flüstermusik.
395
Rocket To Russia
The Ramones
Sire, 1977
Das Label wollte den kommerziellen Durchbruch, Johnny Ramone eine bessere Platte machen als die Sex Pistols. So erschufen die Ramones den Pop-Punk und untermauerten ihr Image als ernstzunehmende Scherzkekse. Das letzte Album in Originalbesetzung.
394
Electric Warrior
T. Rex
Fly, 1971
Marc Bolan lässt den Hippie-Folk hinter sich und erfindet ganz nonchalant Sleaze und Glam-Rock. Fast alles hier ist ein bisschen albern, aber ebendas ist das Befreiende an „Get It On“ und „Hot Love“. Die Psychedelik ist im sterbensschönen „Cosmic Dancer“ noch da.
393
Kiss Me Kiss Me Kiss Me
The Cure
Fiction, 1987
„I’ll kiss you from your feet to where your head begins!“, jauchzt Robert Smith zum Motown-Beat. Schon der Arbeitstitel des siebten The Cure-Albums offenbarte Getriebenheit: „1,000,000 Virgins“. Smith bezeichnete das Album als Barcelona: rot, laut, feurig.
392
Double Negative
Low
Sub Pop, 2018
Ein spätes Hauptwerk der Reduktionisten aus Duluth/Minnesota: Sie lassen so viel weg, dass man am Ende kaum noch weiß, welche Instrumente sie überhaupt spielen. Vielleicht umgibt die Musik von Mimi Parker und Alan Sparhawk daher eine Aura des Transzendentalen.
391
No Other
Gene Clark
Asylum, 1974
Gene Clark widmete sich in seinen Liedern den letzten Dingen, sein Produzent Thomas Jefferson Kaye wollte in den Pop-Himmel. Ihr ambitioniertes Werk verschlang Unmengen Zeit und Geld, wurde als Studioexzess verhöhnt und Jahrzehnte später rehabilitiert.
390
It Serves You Right To Suffer
John Lee Hooker
Impulse!, 1966
Auf seinem Album für das Impulse!-Label spielte John Lee Hooker mit einem Jazztrio, was den eigenwilligen, naturgewaltigen Sänger und Gitarristen nicht weiter störte. Im grandiosen Titelsong ließ er sich mit federndem Beat von Panama Francis auf ein Tänzchen ein.
389
Chelsea Girl
Nico
Verve, 1967
„The Velvet Underground & Nico“ war gerade erschienen, da nahm Nico bereits ihr barockes Folk-Solodebüt auf. Ihr Lover, der völlig unbekannte Songwriter Jackson Browne, schrieb ihr drei Lieder, die Bewunderer John Cale, Lou Reed, Tim Hardin und Bob Dylan steuerten bei.
388
The Modern Dance
Pere Ubu
Blank, 1978
Geprägt von der sterbenden Industriestadt Cleveland/Ohio, von David Thomas’ vibrierender Fistelstimme und Allen Ravenstines Synthesizer-Störgeräuschen ist dieses bis heute außergewöhnliche Rockalbum so etwas wie die Schnittstelle zwischen Prog und Punk.
387
Raw Power
Iggy & The Stooges
Columbia, 1973
Iggy Pop schien erledigt, ließ andere machen – Bowie produzierte diese Proto-Punk-Grandezza, und Henry Rollins wagte sich später an eine Neuabmischung. Aber nie sang Iggy besser: „Gimme Danger“, „Death Trip“, heute Klassiker. Iggy sah damals dem Tod ins Auge.
386
Waiting
Fun Boy Three
Chrysalis, 1983
Geniales Spätwerk im Nachhall des Ska-Revivals. Terry Hall verlässt The Specials mit 23 Jahren: Auf zu neuen Ufern mit Neville Staple und Lynval Golding. Melancholische Popsongs, produziert von David Byrne. Jane Wiedlin von den Go-Go’s schreibt den Hit „Our Lips Are Sealed“.
385
Machine Gun
Peter Brötzmann Octet
BRÖ, 1968
Im politisch heißen Mai 1968 war Bremen das Zentrum des Jazz. Was der deutsche Saxophonist Peter Brötzmann und seine europäischen Freunde in Eigenregie aufnahmen, war die folgenreichste Abrissbirne für den kontinentalen Free Jazz samt versteckten Streicheleien. Und natürlich: Agitation!
384
Survivor
Destiny’s Child
Columbia, 2001
Da waren’s nur noch drei, und eine stach doch heraus: Beyoncé Knowles. Sie schrieb und produzierte mit. Das Klischee, dass hier nur Marionetten singen, zerbrach. Die Gruppe bald auch. Was blieb: stählerne Empowerment-Hits wie „Independent Women“ und „Bootylicious“.
383
A Day At The Races
Queen
EMI, 1976
Ein Jahr nach „A Night At The Opera“ erschien dieses ebenfalls nach einem Marx-Brothers-Film benannte Album. Der Gospel-Pop von „Somebody To Love“ ragte heraus. Unbekannte Perle: „Teo Torriatte (Let Us Cling Together)“, Brian Mays Hommage an die japanischen Fans.
382
The Warning
Hot Chip
EMI, 2006
Das ist das Meisterstück von zwei Nerds, deren Maschinen noch mal billiger waren als die ihrer Väter. Joe Goddard und Sänger Alexis Taylor haben auf „The Warning“ den Intello-Krach von Aphex Twin noch im Rücken und den Ruhesessel der globalen Raver am Flughafen bereits im Ohr.
381
Andromeda Heights
Prefab Sprout
Kitchenware, 1997
Nicht mal die etwas stark überzuckerte Produktion kann darüber hinwegtäuschen, welch grandiose, schwerelose und schwer romantische Songs der Poet und Pop-Utopist Paddy McAloon hier hinzauberte. Im Rückblick die letzte große Prefab-Sprout-Platte.
380
Illinois
Sufjan Stevens
Asthmatic Kitty, 2005
Der Prog-Folk, das zirpende Miniorchester, der Melodienreichtum, die komplexen Arrangements: Stevens’ ungeheure Musikalität war nie konzentrierter als auf „Illinois“. Auch sein größter Moment ist auf der Platte: „John Wayne Gacy, Jr.“, ein erschütterndes Lied über einen Kindermörder.
379
Divers
Joanna Newsom
Drag City, 2015
Für Liebende ist der Tod nicht abstrakt. Es gibt die Möglichkeit eines Verlusts, den man nicht wird ertragen können. Joanna Newsom, die geniale Folk-Musikerin, Harfenspielerin, Pianistin und Poetin, spricht: „Love is not a symptom of time. Time is just a symptom of love.“
378
In Dub Conference, Volume One
Harry Mudie Meet King Tubby’s
Moodisc, 1976
Gipfeltreffen der Gechillten: Produzent Mudie und King Tubby, Pionier des Dub. Überraschend treten Streicher auf. Und trotz avantgardistischem Hall und Studiokram herrscht der Wille zur Melodie.
377
Giant Steps
John Coltrane
Atlantic, 1960
Zwei Wochen nach den Sessions zu „Kind Of Blue“ von Miles Davis ging Coltrane wieder ins Studio – und machte alles anders: Statt einen Akkord auszureizen, jagte er durch krasse Tonartwechsel. Bis heute ist das Titelstück Prüfstein für Jazzer: Nudelst du noch, oder spielst du schon?
376
Technique
New Order
Factory, 1989
Ende der Achtziger haben sich die unermüdlichen Avantgardisten von New Order in Pioniere des Manchester Rave und der Rave-O-Lution verwandelt. In den glitzernden, euphorischen Songs von „Technique“ erklingt aber auch schon Melancholie angesichts der verschwindenden Jugend.
375
II
Led Zeppelin
Atlantic, 1969
Man hört dem Album nicht an, dass es aus Studio-Stückwerk entstand. Auch wenn man sich (weiterhin) ungeniert bei Bluesern wie Willie Dixon („Whole Lotta Love“) und Howlin’ Wolf („The Lemon Song“) bedient, gelingt den Briten eine ingeniöse Blaupause des Hardrock-Hedonismus.
374
Ray Of Light
Madonna
Maverick, 1998
Der zweite Frühling von Madonna – oder war es schon der dritte? Nach „Evita“ vertraute sie ihrer Stimme etwas mehr, sie gab sich spiritueller und spielte mit orientalischen Klängen. Am Ende waren es aber doch einfach herrliche Popsongs – und „Frozen“ ließ alle Herzen schmelzen.
373
Yoshimi Battles The Pink Robots
The Flaming Lips
Warner, 2002
Die längst überfällige Fusion der Psych-Rocker mit Electro und sanfter HipHop-Rhythmik. Bei Songs wie „Do You Realize??“ reichte ein Fragezeichen allein nicht aus, um sicherzustellen, dass wir alle diesem Trip folgen würden.
372
Tender Prey
Nick Cave And The Bad Seeds
Mute, 1988
Hier kommen Nick Caves Leidenschaften zusammen: Elvis Presley, Johnny Cash, der Blues. Cash sang später dann tatsächlich „The Mercy Seat“. Er hätte auch „Up Jumped The Devil“, „Deanna“, „Mercy“ und „City Of Refuge“ singen können. Die Bad Seeds entfesseln dazu ein Inferno.
371
Palais Schaumburg
Palais Schaumburg
Phonogram, 1981
Die Hamburger entwickelten eine avantgardistisch-eckige Tanzmusik mit Texten, die sich stark an Dada orientierten: „Gibst du mir Wasser, rühr ich den Kalk!“, schrie Holger Hiller, während die anderen trommelten und tröteten, als wären sie aus New York.
370
Purple Mountains
Purple Mountains
Drag City, 2019
Nach dem Megaerfolg von „Too-Rye-Ay“ gab Kevin Rowland den Van Morrison mit sieben feinsten keltischen Souls. Höhepunkt: das 12-Minuten-Opus „This Is What She’s Like“, gewidmet seiner Partnerin, der Geigerin Helen O’Hara.
369
Don’t Stand Me Down
Dexys Midnight Runners
Mercury, 1985
Bevor er diese Welt verließ, hinterließ Kevin Rowland den Van Morrison mit sieben feinsten keltischen Souls. Höhepunkt: das 12-Minuten-Opus „This Is What She’s Like“, gewidmet seiner Partnerin, der Geigerin Helen O’Hara.
368
Aaliyah
Aaliyah
Blackground, 2001
Sie war vierzehn, als sie ihre ersten Songs aufnahm, und zweiundzwanzig, als sie bei einem Flugzeugabsturz starb – auf dem Rückweg von einem Videoshoot, der ihr drittes und letztes Album promoten sollte. Auf ihr lebt Aaliyah als eine der großen Stimmen des modernen R’n’B.
367
Sail Away
Randy Newman
Reprise, 1972
Der Titeltrack ist ein Werbejingle für Sklavenhändler, „God’s Song“ häretischer als Black Metal. Auf seinem dritten Album stößt Newman uns mit Wonne in den Abgrund, der zwischen seinen schwelgerischen Arrangements und der pointierten Weltverzweiflung der Texte gähnt.
366
Scott 3
Scott Walker
Philips, 1969
Die Emanzipation des Songwriters Scott Walker. Zwar ließ er wieder drei Jacques-Brel-Songs ins Englische übertragen, etwa „Ne me quitte pas“. Aber seine eigenen Songs „It’s Raining Today“, „Copenhagen“, „30 Century Man“ und „Winter Night“ prägten das Bild vom traurigen Existenzialisten.
365
Good Old Boys
Randy Newman
Reprise, 1974
Ein Sittenbild der Südstaaten aus der Feder eines unzuverlässigen Erzählers. Randy Newman singt aus der Sicht seiner Figuren über Sklaverei, Rassismus, Gewalt in der Familie, Inzest, Politik und Integrationsprobleme. Doch die Musik scheint all das wie ein lindernder Balsam zu überdecken.
364
Ball Pompös
Udo Lindenberg
Telefunken, 1974
Die Reeperbahn-Saga beginnt ohne Hut im weißen Anzug. Deutsch als Rocksprache ist plötzlich möglich, mit Songs über Typen wie „Jonny Controlletti“ oder Stehgeiger „Rudi Ratlos“. Dazu Action satt in „Honky Tonky Show“. Die Typenrevue des Panikorchesters nimmt Fahrt auf.
363
Sandinista!
The Clash
CBS, 1980
Der Ruf dieses politico-Punk-Epos ist zweifellos besser gealtert als jener von Nicaraguas Sandinisten. Man verwarf diese Dreifach-LP einst ob ihrer Halbfertigkeit und Überlänge, dabei liegt genau darin ihr roher Charme, von „Hitsville UK“ bis „Something About England“.
362
Little Criminals
Randy Newman
Warner, 1977
Randy Newman hatte nicht die Absicht, dass seine Satire „Short People“ ein Hit werden würde. Wurde sie aber. Andere Songs befassen sich mit einer Polizeiparade, einem texanischen Mädchen beim Begräbnis ihres Vaters und einem Lustmörder in Düsseldorf.
361
Now Is Early
Nicolette
Shut Up And Dance, 1992
Im Opener, „no government“, singt Nicolette von dem utopischen Wunsch nach harmonischem Zusammenleben. Die folgenden Songs, produziert von Shut Up And Dance, sind so radikal in ihrer Verbindung von Beats und Gesang wie auf keinem anderen Album Anfang der 90er-Jahre.
360
Yeezus
Kanye West
Def Jam, 2013
Eine manische, aggressive, radikale Platte. Kanye West sampelt „Strange Fruit“ über einen rauen Trap-Beat, zerschießt seine Lieder mit Industrial-Lärm, rappt von einem „Black Skinhead“ und „New Slaves“, seine Politik ist rabiat und chaotisch. Der Rock’n’Roll des 21. Jahrhunderts.
359
Hans-A-Plast
Hans-A-Plast
Lava/No Fun, 1979
Die Band um Sängerin Annette Benjamin setzte Hannover auf die Landkarte des Punk. Feministischer und politisch radikaler als die überpräsenten Rheinländer, trafen Hans-A-Plast mit Liedern wie „Es brennt“ oder „Lederhosentyp“ einen Nerv – nicht nur unter Hausbesetzern.
358
Endtroducing…..
DJ Shadow
Mo’ Wax, 1996
Mit 24 Jahren kollagierte der Kalifornier DJ Shadow das erste Album, das nur aus Samples bestand. Etwas düsterer, instrumentaler Hip-Hop, viel Trip-Hop. In England: Pop. Ein Wegweiser in die Zukunft, gebaut mit kleinem Werkzeug – Sampler, Plattenspieler, digitale Bandmaschine.
357
Sheer Heart Attack
Queen
EMI, 1974
Thrash Metal, Musical-Grandezza, irrwitzige Fantasy-Exkursionen, verspielte Piano-Miniaturen, herrliche Albernheiten: Diese stilistische Wundertüte bescherte Queen ihren ersten echten kommerziellen Erfolg, nicht zuletzt dank der charmanten Single „Killer Queen“.
356
Rock Bottom
Robert Wyatt
Virgin, 1974
Nach einem Fenstersturz querschnittsgelähmt, wurde der begnadete Schlagzeuger Robert Wyatt ein beseelter Sänger, der diese ozeanischen Liebeslieder für seine Freundin Alfie Benge (sie heirateten am Erscheinungstag des Albums) mit einer Art-Rock-Supergroup aufnahm.
355
The Hangman’s Beautiful Daughter
The Incredible String Band
Elektra, 1968
Die Lieder entspringen der britischen Folk-Tradition, aber es gibt auch sägende Sitar-Drones zu hören, Tabla-Rhythmen und Ouds, hymnische Chöre und leiernden Minnesang. Ein vielstimmiger Klang globalisierter Exotik.
354
Sam’s Town
The Killers
Island, 2006
Amerikanische Träume und was aus ihnen werden kann. Auf dem zweiten Killers-Album verwandelte sich Brandon Flowers kurzzeitig in einen glamourösen Springsteen, und der klassische Rock stand der Las-Vegas-Band sehr gut. Von Flood und Alan Moulder angemessen wuchtig produziert.
353
The Lexicon Of Love
ABC
Neutron, 1982
Die glamouröseste Band des britischen Pop-Sommers 1982, ein Album überschwänglicher, sinfonisch umfasster funky Lovesongs. In einem schwingt der Goldlamé tragende Sänger seine Liebe wie ein Lasso: „Yippie-aye-yippie-aye-yeah!“ Das pure Glück.
352
Otis Blue
Otis Redding
Volt, 1965
Mit seinem dritten Album etablierte sich Redding als prägnanteste Stimme des Southern Soul. Mit der Stax-Hausband Booker T. & The M.G.’s und hitzigen Bläsern im Rücken entringt er Songs von Sam Cooke, Jagger/Richards und Motown ein Maximum an Funk, Intensität und Herzensblöße.
351
Sound Of Silver
LCD Soundsystem
DFA, 2007
Mit Liedern über seine Midlife-Crisis wurde James Murphy zum Hipster-Daddy der Indie-Sleaze-Generation. Die Mischung aus Rock, House, Funk und Mitgröl-Rave stiftete Gemeinschaft, bevor das Internet die Pop-Welt endgültig in Mikronischen atomisierte.
350
Original Pirate Material
The Streets
Locked On, 2002
Ein Manifest des britischen Hip-Hop. Musikalisch steht Mike Skinners Debüt in der Tradition elektronischer Tanzmusik wie Garage. Textlich und sprachlich entfernt es sich von den Stereotypen des US-Hip-Hop und spielt in der Lebenswelt eines englischen Lads.
349
The Blueprint
Jay-Z
Def Jam, 2001
Das sechste Album des Rappers erschien an einem Schicksalstag – dem 11. September 2001 – und wurde zu einem Sprungbrett seiner Karriere. Der von Kanye West und Just Blaze fett produzierte Sound wurzelt überwiegend in Soul-Samples, Jay-Z präsentierte sich dazu als charmanter Bad Boy.
348
Van Halen
Van Halen
Warner, 1978
Auf ihrem Debüt stellten Van Halen gleich alles aus, was sie konnten: In Hardrock-Klassikern wie „Runnin’ With The Devil“ sang sich David Lee Roth die Kehle wund, und 1:42 Minuten „Eruption“ zeigten, dass das Wort „Gitarrist“ für Eddie Van Halen eine krasse Untertreibung ist.
347
Screamadelica
Primal Scream
Creation, 1991
Eine überwältigende Collage, die den Zeitgeist von 1991 perfekt auf den Punkt bringt – mit allem, was Bobby Gillespie damals lieb und teuer war: House, Gospel, Ambient, Dub, Psychedelic – und immer wieder The Rolling Stones. Man wollte dazu Drogen nehmen und rumtanzen.
346
Holy Diver
Dio
Warner, 1983
Bei Rainbow und Black Sabbath hat sich Ronnie James Dio die Reputation geholt, um danach schließlich mit seiner eigenen Band aus alten Kombattanten und dem jungen Gitarrengenius Vivian Campbell den Rahm abzuschöpfen. Bereits dieses Debüt ist ein Hardrock-Klassiker.
345
Tender Buttons
Broadcast
Warp, 2005
2005 waren Broadcast nur noch ein Duo. Dieser Umstand zeigte sich in einem auf das Wesentliche reduzierten Album. Diese Musik aus frühen elektronischen Sounds, Wave-Psychedelica und Sixties-Pop ist manchmal kalt, manchmal zärtlich, immer aber betörend.
344
Rum Sodomy & The Lash
The Pogues
Stiff, 1985
Nie funktionierte die Pogues-typische Mischung aus Traditionals und Originalen, Trinkliedern und Dramen, Tanz und Schunkel besser als auf ihrem zweiten, von Elvis Costello produzierten Album. „A Pair Of Brown Eyes“ sind Shane MacGowans lichteste fünf Minuten.
343
Bringing It All Back Home
Bob Dylan
Columbia, 1965
Den aufgeputschten Übergang vom Folk zum Rock werteten viele seiner Fans als kompletten Verrat an der Gegenkultur, zu deren Messias sie Dylan gemacht hatten. Dabei ist die Platte musikalisch und textlich wegweisend für alles, was da noch Großes kommen sollte.
342
British Steel
Judas Priest
Columbia, 1980
Steeler, Rage, Grinder – der enorme Einfluss eines Albums zeigt sich auch daran, dass Songs zu neuen Bandnamen werden. Schon auf den Alben davor sind Judas Priest eine komplette Metal-Band in Vollleder-Montur, aber auf „British Steel“ entstehen die Hits und Hymnen.
341
Miami
The Gun Club
Animal, 1982
Country trifft auf Post-Punk, Blondie (Debbie Harry singt Harmonien, Chris Stein produziert) trifft auf Creedence Clearwater Revival (Gun Club covern „Run Through The Jungle“), und Sänger Jeffrey Lee Pierce beschwört die Geister von Jim Morrison und Tim Buckley.
340
Station To Station
David Bowie
RCA, 1976
Bowie beschrieb seine Kunstfigur Thin White Duke als Barden, der über Romanzen singt, aber nichts fühlt. Später entlarvte er seinen hochklassigen Art-Rock scherzhaft als Junkie-Planlosigkeit. Selten führte ein psychischer Niedergang zu packenden Songs.
339
Damn The Torpedoes
Tom Petty And The Heartbreakers
Backstreet/MCA, 1979
Die makelloseste Heartbreakers-Platte ist eine Feier des schlanken, nach Aufbruch und Abenteuer gierenden Rock’n’Roll, in den US-Südstaaten verwurzelt, aber ohne Lokalpatriotismus und Erdenschwere. Petty hob mit „Refugee“ ab.
338
Something To Write Home About
The Get Up Kids
Vagrant, 1999
Das Emo-Album, auf das sich alle einigen konnten: Matt Pryor hatte viel Weezer gehört, und der Punk-Pop seiner Get Up Kids entwickelt eine ähnliche Energie. Lyrisch und durch den drastischen Gesang eher bittersüße Pille als Bubblegum.
337
The Velvet Underground
The Velvet Underground
MGM, 1969
Das dritte Velvet Underground-Album hat kein Andy-Warhol-Cover, keine John-Cale-Avantgarde und keine Skandalsongs, es ist einfach das am besten klingende, konsistenteste Album der Band. „Candy Says“! „Pale Blue Eyes“! „After Hours“! Pop ohne Art.
336
Song Cycle Van Dyke Parks
Warner, 1967
Maverick oder Genie? Van Dyke Parks war beides. Freilich sperrte sich seine anspruchsvolle Tonkunst gegen gängige Vermarktungsversuch. Orchestraler Avant-Pop mit Ragtime-Allüren? Chamber-Folk zu Showtunes? Es dauerte fünf Jahre, bis sich die Produktionskosten amortisiert hatten.
335
American Recordings
Johnny Cash
American, 1994
Es ist Produzent Rick Rubins Verdienst, dass Cash in den Neunzigern für die Grunge-Generation zum Sinnbild von Country-Coolness wird. Auf Akustikgitarre und Bassbariton reduziert trägt der Mann in Schwarz fesselnd Liedgut von Cohen, Waits und Danzig vor.
334
The Stranger
Billy Joel
Columbia, 1977
Seit 1972 hatte Billy Joel in jedem Jahr eine Platte veröffentlicht, aber richtig erfolgreich war keine. Nun holte er den Produzenten Phil Ramone ins Studio – und die Songs bekamen Schliff und Schmiss: „Movin’ Out“, „Vienna“, „Just The Way You Are“ … Der Piano Man wurde ein Superstar.
333
Our Mother The Mountain
Townes Van Zandt
Poppy, 1969
Das zweite Album des texanischen Songpoeten stellt einige seiner besten Songs vor – stellvertretend sei an dieser Stelle nur „Kathleen“ genannt –, während „Tecumseh Valley“ eine Neuaufnahme ist, hier geerdet von Cracks wie James Burton und Charlie McCoy.
332
XOXO
Casper
Selfmade/Four, 2011
Das zweite Album von Benjamin Griffey alias Casper ging gleich auf Platz 1 der deutschen Charts. HipHop war dem Rapper längst zu eng geworden, er wagte jetzt auch Rock, Thees Uhlmann kam nicht zufällig vorbei. Das Beeindruckende blieb aber seine Emphase, das dauernd Dringliche.
331
You Can’t Hide Your Love Forever
Orange Juice
Polydor, 1982
Orange Juice hatten alles, um die größte Indie-Pop-Band der Achtziger zu werden: die Anleihen bei Byrds, Velvet Underground und Al Green, die gewitzten Lyrics, den charismatischen Sänger. Sie lösten sich 1984 auf, die Smiths übernahmen.
330
American III: Solitary Man
Johnny Cash
American, 2000
Mit Rick Rubin im Regiestuhl und der zurückgenommenen Unterstützung der Heartbreakers adressiert Cash mit Tom Pettys „I Won’t Back Down“ Gesundheitsprobleme und Durchhaltewillen. Neil Diamonds titelstiftender Song, U2s „One“ und Caves „The Mercy Seat“: triumphal.
329
Into The Music
Van Morrison
Mercury, 1979
Im Vergleich zu anderen ambitionierten Alben von Van Morrison wirkt „Into The Music“ beinahe gefällig. Was freilich daran liegt, dass hier Rhythm & Blues, Soul und gälische Folklore mit großer Vollkommenheit und Natürlichkeit verschmelzen. Die reinste, fließende Musikalität.
328
Madvillainy
Madvillain
Stones Throw, 2004
Ein enorm einflussreicher Klassiker des experimentellen HipHop. Mit virtuosem Turntablism und herrlich obskuren Samples treibt Madlib die furiosen, sich überschlagenden Reime von MF Doom auf die Spitze. Das Böse ist hier immer und überall – ein aberwitziger Swing for a Crime.
327
No More Shall We Part
Nick Cave And The Bad Seeds
Mute, 2001
Es gibt vielleicht bessere, abgründigere, experimentierwütigere Cave-Platten. Aber es gibt keine Platte, auf der er als Komponist und Schmerzensmann so umwerfend ist wie auf dieser zum Sterben schönen Balladensammlung aus dem Reich der Schwarzen Romantik.
326
Dirt
Alice In Chains
Columbia, 1992
Der Schlüsselsong „Junkhead“ ist ein wilder Trip aus Drogen- und Suizid-Dystopien. Die kaputte Seite von Grunge. Ihr Cameo-Auftritt mit „Would?“ in Cameron Crowes epochalem Slacker-Film „Singles“ prägte den Mythos von Seattle mit. Sänger Layne Staley starb im April 2002.
325
Ready To Die
The Notorious B.I.G.
Bad Boy, 1994
Die x-te Neuerfindung eines meisterhaften Wortschmieds und der Queen of Pop. Styler, der seine düsteren Reime so elegant in die Welt schickte wie kaum ein anderer. Auch Sean Combs und DJ Premier sorgten für Flufgigkeit und Tricks mit knochentrockenen Beats dafür, dass „Ready To Die“ zum Meilenstein wurde. Biggies einziges Album zu Lebzeiten.
324
Music
Madonna
Maverick, 2000
Die x-te Neuerfindung der Queen of Pop. Achtes Studioalbum, diesmal mit rosa Cowboyhut, Country-Atmo und Electro-Beats. Der französische Produzent Mirwais Ahmadzaï sorgt für Fluffigkeit und Tricks beim Sound, auch William Orbit schraubt mit an der Erneuerung des Wilden Westens.
323
True Blue
Madonna
Sire, 1986
Madonna widmete ihr drittes Album ihrem damaligen Ehemann, Sean Penn. Sie dachte über die Liebe in all ihren Formen nach, öffnete ihre Musik in diverse Richtungen und ließ uns mit Stücken wie „Live To Tell“ glauben, sie könnte in Würde altern. Sie war immerhin schon 28 damals.
323
Double Nickels On The Dime
Minutemen
SST, 1984
Der Beginn einer neuen Freiheit im US-Hardcore-Punk: Jazz, Funk, sogar Americana prägen die weiterhin rauen Songs des kalifornischen Trios. Nach dem Tod von Sänger/Gitarrist D. Boon 1985 gründen Mike Watt und George Hurley die ebenfalls einflussreichen fIREHOSE.
321
Ys
Joanna Newsom
Drag City, 2006
Auf ihrem Debüt spielte sie die Harfe in ihre Folk- und Poetry-inspirierten Lieder noch allein, auf den Glauben zu fassen. Ihr Nachfolger lässt sie sich bei fünf epischen Stücken von einem über 30-köpfigen Orchester begleiten. Die Arrangements schrieb Van Dyk Parks. Das „Sgt. Pepper“ der Nullerjahre.
320
Designer
Aldous Harding
4AD, 2019
Die Schönheit von Aldous Hardings Musik entzieht sich immer dann, wenn man glaubt, sie fassen zu können. Das zeigt sich nirgends so gut wie auf dem dritten Album der Neuseeländerin. Die warmherzigen, kunstvollen Folk-Pop-Songs sind schon jetzt.
319
Homogenic
Björk
One Little Indian, 1997
Die Nineties kamen zuletzt zurück wie die Untoten. Wer statt „Frozen“-Geigen oder „Mr. Vain“-Uffz mal die Molekularküchenversion des Techno-und-Emo-Jahrzehnts genießen will, sollte zu „Homogenic“ greifen. Ganz Björk, ganz Zeitgeist und ganz betörende Avantgarde. Cause she’s the hunter.
318
Divide And Exit
Sleaford Mods
Harbinger Sound, 2014
Schon das siebte Album des UK-Duos, aber die meisten kapierten erst jetzt, wie großartig die mies gelaunten Hymnen der Sleaford Mods sind. Die Zeiten waren reif für die Grummler. Ihre Schimpftiraden und allzu realistischen Alltagsbeobachtungen: unwiderstehlich.
317
Rattlesnakes
Lloyd Cole And The Commotions
Polydor, 1984
Die Geburt eines der besten englischen Songschreiber. Cole gebärdet sich auf diesem Debüt als Bohemien, stets eine Dylan-Platte oder ein Buch von Joan Didion unterm Arm. Die Musik offenbart den jugendlichen Überschwang zwischen Jangle-Pop und Folk-Rock.
316
Nebraska
Bruce Springsteen
Columbia, 1982
In einem Holzhaus in Colts Neck schrieb Springsteen an Songs, die vom Film noir inspiriert waren. Mit einem Vierspurgerät nahm er Gesang, Akustikgitarre und Mundharmonika auf. Die Arrangements mit der E Street Band misslangen – also veröffentlichte er das Demo des Meisterwerks.
315
Born To Die
Lana Del Rey
Polydor, 2012
Mit dem Multi-Hit-Album wird Lizzy Grant zur Pop-noir-Heroine der Zehnerjahre. Millionenfache Verkäufe und Debatten über ihr antifeministisches Frauenbild – was sie kämpferisch dementiert. Los Angeles als „Dark Paradise“. Nicht nur ihr Fashion-Style geht um die Welt.
314
Body Talk
Robyn
Konichiwa, 2010
Das siebte Album der Schwedin erwies sich als „Indestructible“, wie ihre Hitsingle. Robyn gelang es, futuristischen Dance-Pop zu fabrizieren, ohne dabei gefühllos zu klingen. Man konnte auf dem Tanzboden praktisch die Tränen glitzern und die Lebensfreude explodieren sehen.
313
For Emma, Forever Ago
Bon Iver
Jagjaguwar, 2007
Die Nähe, die Stille, das Falsett: Man war verzückt von der emotionalen Kraft der Lieder, die Justin Vernon in einer Hütte in Wisconsin aufnahm. Heute versteht man, dass er da seinen Nukleus formte, aus dem er danach ein ganzes Genre revolutionierte.
312
Fresh Fruit for Rotting Vegetables
Dead Kennedys
Alternative Tentacles, 1980
„Kill the Poor“, „Let’s Lynch The Landlord“, „California Über Alles“: Jello Biafra verwandelte seine Wut in Witz, seine Rage in Riffs und machte mit seiner Band eine anarchische Punk-Platte, die Thrash Metal genauso antizipierte wie den Pop-Punk der Neunziger.
311
Zen Arcade
Hüsker Dü
SST, 1984
die zentrale lärm- orgie von Hüsker Dü: Das berserkerhafte Trio brauchte für seine meist sehr kurzen Krach-Atta- cken ein Doppelalbum. Aber schon auf dieser frühen Platte zeigte sich das Talent für außer- ordentliche Melodien, die Gitarrist Bob Mould und Schlagzeuger Grant Hart schrieben.
310
Parklife
Blur
Food, 1994
Die Ankunft des Britpop im Mainstream dank bierseligem Titelsong und breiten Fin-de-Siècle-Balladen wie „To The End“ und „This Is A Low“. Dabei vergisst man heute gern, wie frisch und fremd sich der Electropop von „Girls & Boys“ im Kontext der damaligen Charts anhörte.
309
Heart Of The Congos
The Congos
Blood And Fire, 1977
Das Meisterwerk einer der größten jamaikanischen Vocal Groups. Während Cedric Myton (Falsett) und Roydel Johnson (Tenor) über spirituelles Erwachen und kulturellen Stolz singen, hält sich sogar der Produzent Lee Scratch Perry mit Klangeffekten zurück.
308
69 Love Songs
The Magnetic Fields
Merge, 1999
Die Magnetic Fields werden auf ewig „the band with those 69 love songs“ sein. Das ist ungerecht, denn Stephin Merritt ist einer der vielseitigsten Songschreiber seiner Generation. Aber es ist auch folgerichtig, denn nur hier bekommt man derart misanthropische Balladen als Lebenshilfe.
307
High Violet
The National
4AD, 2010
Aus verzerrten Gitarren, Bläsern und Streichern weben die Dessner-Brüder dichte Stimmungsstücke, die von Matt Berningers romantischem Bariton tief schwarz gefärbt werden. Seine Zurückhaltung ist die Anspannung vor dem Ausbruch. Er schreit: „Your voice is swallowing my soul!“
306
Hot Buttered Soul
Isaac Hayes
Enterprise, 1969
Soul wird zur epischen Sinfonie. Das Album enthält nur vier Stücke, darunter eine 12-Minuten-Version von „Walk On By“ und 19 Minuten „By The Time I Get To Phoenix“. Elegisch, schwelgerisch wogt die Musik, samten brummt Hayes‘ Bariton. Ein Meilenstein.
305
Mellon Collie And The Infinite Sadness
The Smashing Pumpkins
Virgin, 1995
Kurt Cobain war tot, und Billy Corgan führte die Generation X mit einem Doppelalbum auf die Gipfel der Verzweiflung. „Mellon Collie“ ist das „The Wall“ der Neunziger, ein ambitionierter, postmoderner, tarantinoesker Versuch in Classic Rock.
304
Transformer
Lou Reed
RCA, 1972
Wer bin ich und wie viele, und wie oft kann man sich neu erfinden? 1971 hat Davie Bowie vom Wert des Wechselns und Wandels gesungen, ein Jahr später singt er im Background, wenn Lou Reed sich dazu bekennt, ein „Transformer“ zu sein. Gemeinsam gehen sie auf der wilden Seite.
303
Germfree Adolescents
X-Ray Spex
EMI, 1978
Eine der wichtigen frühen Punkbands um die afrobritische Sängerin Poly Styrene und die Saxofonistin Lora Logic, die mit „Oh Bondage Up Yours!“ einen gern missverstandenen Jahrzehntsong schufen und sich nach dem ersten Album gleich wieder auflösten.
302
Repeater
Fugazi
Dischord, 1990
Post-Hardcore, voll in die Fresse. Ein zweites „Waiting Room“ hat „Repeater“ zwar nicht zu bieten, dafür einen unfassbar dichten Bandsound, der nie in Rockismus abstürzt. Die Texte von Ian MacKaye sind so hellwach, wie man es vom Vater der Straight-Edge-Szene erwarten darf.
301
Gris-Gris
Dr. John
ATCO, 1968
Der Nightripper nimmt uns auf seinem Debüt als Dr. John mit auf eine psychedelische Reise zu den Wurzeln des R&B. Uralte Voodoo-Rituale, von afrikanischen Sklaven nach New Orleans importiert, stehen im Zentrum. „I Walk On Guilded Splinters“ wurde oft gecovert, doch nie erreicht.
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