ROLLING STONE hat gewählt: Die 500 besten Alben aller Zeiten
Der deutsche ROLLING STONE hat ein neues Ranking der 500 besten Alben aller Zeiten aufgestellt
The Beatles
The Beatles (White Album)
Apple, 1968
Alles ist weiß: das Cover. Das Rauschen. Das Gewand von Maharishi Mahesh Yogi. Der Bobtail von Paul McCartney, „Martha“. Die Zähne von Mia Farrows Schwester Prudence, die – nicht nur im übertragenen Sinne – drinnen, in ihrer Depression bleibt, statt rauszukommen, obwohl John sie so nett bittet: „Won’t you come out to play/ Greet the brand new day?“
Die Beatles sind auf dem Cover ihres 1968er-Albums nicht mehr zu sehen, nicht mal mehr, wie eine Platte zuvor, in Blaskapellen-Verkleidung. Vier Entitäten auf der Höhe ihres musikalischen Schaffens, die sich derart gut kennen, dass sie auch solo performen können, wie Paul (with a little help from Ringo) bei „Why Don’t We Do It In The Road?“, wie John beim Liebeslied für seine Mutter, „Julia“, über deren Verlusttrauma er sich erst mit Yoko Onos Hilfe bewusst wurde: „When I cannot sing my heart/ I can only speak my mind.“
So klingen die Beatles, wenn man sie komplett loslässt – die Unterschiede ihrer persönlichen, sozialen und musikalischen Identitäten sind deutlich. Ihre Bandbreite (auf Analogbändern) ist unermesslich, ihr Ideenreichtum bodenlos, ihr Sound innovativ. Und zuweilen vergessen sie, was gewesen ist, und grooven wie früher: „If I ain’t dead already/ Girl, you know the reason why.“
(JENNI ZYLKA)