ROLLING STONE Daily: Die Pop-News vom 27. April 2011
Lily Allen regt sich über die Royal Wedding auf. Die Strokes gehen ins Studio, die Red Hot Chili Peppers waren schon drin.
Ab sofort gibt es bei uns immer werktags die wichtigsten News aus Pop und Kultur und Pop-Kultur. Dabei lohnt es sich, immer mal wieder in den Ticker zu schauen, da er über den Tag regelmäßig ergänzt wird. Die neuen Beiträge werden jeweils an den Anfang gestellt.
Ex-Beatle Ringo Starr ist angeblich gerade dabei, eine Autobiografie seines Lebens in Liverpool zu schreiben. Allerdings eine, die er auch singen und spielen wird. Dem Uncut sagte Starr: „Ich mache gerade ein Album über Liverpool – über mich und Liverpool. Ich habe entschieden ein paar Mini-Autobiografien zu machen – und anstatt ein Buch zu schreiben, habe ich daraus Songs gemacht.“ In einem Lied stellt Starr auch klar, dass der Cavern Club damals gar nicht der heißeste Scheiß in Liverpool gewesen sei. Szenehasen wie er wussten: „Ich schreibe über die Iron Door, die ein viel besserer Club war – das war eher ein echter Rock-Club.“ Wann das Album auf den Markt kommt, ließ Ringo Starr jedoch offen.
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Und gleich noch mal die Beatles – oder Ex-Beatles: Paul McCartney wird Mitte Juni sein 1970er Soloalbum „McCartney“ und sein zehn Jahre später veröffentlichtes „McCartney II“ rereleasen (was für ein Wort!). Die Alben wurde remastered – und zwar in den Abbey Road Studios, vom selben Team, das schon für den Beatles-Back-Katalog zuständig war. Wie man das in Sachen Zweitverwertung so macht, werden beide Alben natürlich mit Bonusmaterial und sogar in Deluxe-Versionen mit DVD und 128-seitigem Booklet kommen. Die Tracklist gibt’s hier.
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„Almost Famous“-Regisseur Cameron Crowe plauderte mal wieder mit seinem ehemaligen Arbeitgeber – unserem Mutterblatt – und verriet den US-Kollegen, dass er sich gerade um zwei Musikdokumentationen kümmert. Zum einen führte er Regie bei „The Union“ – einer Dokumentation über die Zusammenarbeit von Elton John und Leon Russell – zum anderen verantwortet er „Pearl Jam Twenty“, die definitive Banddoku zum zwanzigsten Bandjubiläum. Letztere soll im September erscheinen, während „The Union“ vergangenen Mittwoch das Tribeca-Filmfestival eröffnete, aber noch keinen Vertrieb gefunden hat. Die Arbeitsansätze waren laut Crowe jedoch nicht zu vergleichen. „‚The Union‘ drehten wir komplett am ersten Tag der gemeinsamem Aufnahmen von Elton und Russell, während ich für ‚Pearl Jam Twenty‘ Zugriff auf das gesamte Archivmaterial hatte.“ Crowe versprach den Pearl Jam-Fans „the best souvenirs of the past“.
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Spinner meldete heute, dass Metallica wieder mit Rick Rubin arbeiten werden, um den Nachfolger von „Death Magnetic“ anzugehen. Basser Robert Trujillo sagte in einem Interview, Rick sei der „Zen Guru, den Metallica nun braucht“. Da könnte man natürlich auch ebenso reinlesen, dass der Haussegen bei Metallica eher schief hängt…
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Was ist denn auf einmal mit den Strokes los? Nachdem die Arbeiten am letzten Album „Angles“ bekanntlich ein ziemlicher Krampf waren, hat sie die im Studio mühsame errungene Banddemokratie anscheinend dermaßen inspiriert, dass sie nun gleich wieder zurück wollen: Glaubt man dem Twitter-Account von Gitarrist Nikolai Fraiture war die Band vorgestern im Studio, um an neuen Ideen zu arbeiten: „Super excited to go in to the studio today and work on some new ideas! I’ll keep you posted.“
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Neue Musik gibt es auch von den Red Hot Chili Peppers – jener Band, die das Wunder vollbracht hat, ihr Publikum konsequent auf dem Durchschnittsalter 17 zu halten – egal, ob sie 1994 Konzerte spiel(t)en oder 2009. Drummer Chad Smith plauderte in einem Interview mit dem Rock It Out Blog aus, dass im Herbst ein neues Album kommen wird. Oder sagen wir: Im Spätsommer. Ende August nämlich. Einen Namen wollte Smith noch nicht verraten. Erst meinte er, es hieße „No Name“, dann sagte er, man wolle Lionel Richie aufs Cover packen und es „Hello, is it me you’re looking for?“ nennen. Das Videointerview gibt es hier:
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Karin Dreijer Andersson hat uns ja bekanntlich die letzten Jahre unter dem Namen Fever Ray begeistert und verstört – nun geht sie gemeinsam mit Olof Dreijer ein neues Album ihrer Band The Knife an. Es ist das erste seit dem 2006er-Album „Silent Shout“ – zumindest wenn man die schwer hörbare, 2010 mit der Künstlerin Planningtorock vertonte Oper „Tomorrow, In A Year“ nicht mitrechnet. Auf der Bandwebsite kann man nun nachlesen, dass das Album dann im nächsten Jahr erscheinen wird. Hoffentlich wird man dann auch mal wieder eine ihrer hypnotischen Live-Shows sehen. Bis dahin muss man sich mit Live-Videos wie diesem bei Laune halten:
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Wo gerade der Name Planningtorock fällt. Die in Berlin lebende britische Künstlerin wird am 20. Mai ihr neues Album „W“ veröffentlichen. Wer feministisch-kämpferischen Electro mag und die Chicks On Speed und Peaches im Plattenschrank hat, der wird auch mit Janine Rostron alias Planningtorock warm. Die Dame wird übrigens in einer abenteuerlichen Kombination an einem abenteuerlichem Datum ein vermutlich dann doch eher braves Konzert spielen – immerhin filmt der neue Sender zdf.Kultur mit. Jedenfalls spielt Planningtorock gemeinsam mit den Skandälchen-Porno-HipHoppern von K.I.Z. und Alec Empires mit neuem Personal besetzten Atari Teenage Riot im Trafo in Berlin Mitte ein Konzert, das unter dem Namen “ Berlin Rebellion Live“ firmiert. Warum das so heißt? Nun ja – das Konzert findet am 1. Mai statt. Wenn es da dann wieder so abgeht wie beim letzten Mal, als Atari Teenage Riot an diesem Tag in Berlin spielten, dann schafft es das Konzert sicher auch rüber in die ARD zu den Tagesthemen. Hier die kuscheligen Aufnahmen vom letzten Mai-Konzert von Atari Teenage Riot:
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Die anstehende „Royal Wedding“ am Freitag erreicht natürlich auch die britische Popkultur. Kein Wunder, immerhin sind Madonna-Ex-Mann, pardon Regisseur Guy Ritchie, die Beckhams, Elton John und Joss Stone ebenfalls eingeladen. Die Tatsache, dass Stone eingeladen ist, echauffierte kurz darauf Lily Allen(Foto), die mal eben via Twitter postete: “ You can quote me as ‚outraged‘, why does bloody Joss Stone get an invite and not moi?“ Als wenig später die Gossip-Maschinerie das Posting aufgriff, ruderte Miss Allen ein wenig zurück: Es sei ja wohl offensichtlich gewesen, dass sie bloß sarkastisch gewesen sei. Die Hochzeit von Prince William und Miss Catherine Middleton wird auch auf unserer Website ein Thema sein: Arne Willander gibt den Hofberichterstatter und wird seine Fernseh-Session für uns bloggend kommentieren. Kein Witz! Lustig wird’s aber sicher dennoch…
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Leider platzt schon gleich eine Todesmeldung in diese neue Rubrik: Die Sängerin Phoebe Snow verstarb am gestrigen Dienstag im Alter von 58 Jahren. Wie ihre Managerin Sue Cameron bekannt gab, stab Snow an den Folgen einer schweren Hirnblutung, die sie bereits 2010 erlitt. Phoebe Snow erreicht vor allem durch ihren Top 5-Hit „Poetry Man“ aus dem Jahr 1975 Bekanntheit. Im selben Jahr zierte sie das Cover des amerikanischen Rolling Stone. Die Titelstory dazu kann man hier noch einmal lesen. Hier gibt es eine Live-Aufnahme von Poetry Man aus dem Jahre 1977.