Roger Waters zu Nick Cave: Entschuldige dich bei den Palästinensern

Cave nennt Waters' Engagement in der BDS-Kampagne „peinlich“. Waters fordert Cave auf, sich bei den Palästinensern zu entschuldigen.

Sehen wir hier den Beginn einer neuen Feindschaft? Nick Cave und Roger Waters liegen sich sich öffentlich wegen ihrer unterschiedlichen Haltung zur israelischen Politik in den Haaren. In einem Interview kritisierte Cave die anhaltende Kritik des des ehemaligen Pink-Floyd-Bassisten gegenüber dem Nahoststaat. Dieser meldete sich daraufhin auf Instagram … und feuert ordentlich zurück.

Cave verurteilt Waters politische Position

Obwohl Cave gerade mit seiner Band The Bad Seeds ein neues Album veröffentlicht hat, kam „Wild God“ in dem Podcast-Interview mit „Reason“ nur ein paar Minuten zur Sprache. Stattdessen fokussierten sich er und Interviewer Nick Gillespie auf politische Themen wie Antisemitismus, Israel und Palästina sowie die Rolle von Musiker:innen in der Bewegung „Boycott, Divestment and Sanctions“, kurz BDS, die eine wirtschaftliche, kulturelle und politische Isolation Israels anstrebt.

Gillespie wollte von Cave wissen, wie er sich dabei fühle, dass BDS-Unterstützer wie Waters oder Brian Eno versucht hätten, ihn für seine Auftritte in Israel anzuprangern. Der Australier erwiderte darauf: „Es gibt offensichtlich größere Probleme, und es geht nicht um mich. Ich habe nur das Gefühl, dass es mir schwerfallen würde, meine Musik zu benutzen, um normale Menschen für die Handlungen ihrer Regierung zu bestrafen. Roger Waters fügt der Boykott-Bewegung großen Schaden zu. Es ist peinlich.“

Zwar sei er in seiner Jugend von Pink Floyd beeinflusst worden, ein richtiger Fan sei er aber nie gewesen, weshalb ihn die Ablehnung von Waters nicht so hart treffe. Er sei sich darüber hinaus bewusst, dass seine Meinung, Konzerte in politisch fragwürdigen Staaten nicht boykottieren zu wollen, kontrovers sei. Am Ende bestrafe man damit aber immer „die gewöhnlichen Fans“.

Die Podcast-Folge mit Nick Cave auf YouTube:

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Waters teilt auf Social Media aus

Waters Antwort auf die Kommentare ließ nicht lange auf sich warten: Auf Instagram veröffentlichte er einen Clip, in dem er ein vorgefertigtes Statement verlas, um das ihn der „Independent“ gebeten hatte. Darin stand unter anderem: „Dieser Akt – für dein Abendessen in Israel zu singen, Nick – dieser Akt dient dazu, die 75-jährige zionistische israelische Besatzung, den Landraub, die Apartheid und den Völkermord an unserem Volk zu beschönigen, Nick. Bitte, bitte, bitte folge dem Beispiel von Roger Waters und Brian Eno und vielen, vielen Tausenden von anderen, die in der BDS-Bewegung aktiv sind. Nick, pass auf.“

Den Post versah der Brite mit folgender Beschreibung:

„Es ist okay, sich zu irren, Kumpel.
Dass du nicht gegen Völkermord bist, ist offensichtlich eine große Sache?
Aber hey! Niemand ist perfekt?
Sag einfach, dass es dir leid tut.
Nicht zu mir und @brianeno, das ist uns scheißegal.
Nein, entschuldige dich bei den Palästinensern.
Tritt BDS bei und wir lassen die Vergangenheit ruhen.
Liebe Grüße,
R.“

Roger Waters auf Instagram:

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Israel-Palästina-Konflikt spaltet die Musikwelt

Waters und Eno sind nicht die einzigen Künstler:innen, die mit ihrer ablehnenden Position gegenüber Israel auf sich aufmerksam gemacht haben. Im Zuge des ESC 2024 unterzeichneten über 1.000 schwedische Musiker:innen eine Petition, in der gefordert wurde, das Land von dem Wettbewerb auszuschließen. Ähnliche Aktionen hatten zuvor auch in Island und Finnland stattgefunden. Künstler wie Nick Cave oder Radiohead halten dagegen, dass die Israelis als solche nicht für ihre Regierung bestraft werden dürften.

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