Roger Waters will „The Wall“ an der mexikanischen Grenze aufführen
Für Roger Waters sind Donald Trumps politische Ansichten ein Versuch, Mauern in den Köpfen der Menschen zu errichten. Dagegen will er nun mit einem Konzert vorgehen.
Aus Gründen, die Roger Waters und Pink Floyd bei der Produktion von „The Wall“ nicht ahnen konnten, verselbstständigte sich das Konzeptalbum zur global verständlichen Allegorie auf repressive Gesellschaften schlechthin. In diesem Kontext führte der Musiker sein Kunststück auch im Juli 1990, nur Monate nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs, in Berlin auf.
Nun plant Waters ein ähnliches Konzertereignis in den USA, um gegen Donald Trumps Einwanderungspolitik und seine Pläne für eine Mauer an der Grenze zu Mexiko zu demonstrieren. Das Album sei „nun mit Mr. Trump und seiner Forderung, Mauern zu errichten und zwischen Rassen und Religionen so viel Feindschaft wie möglich zu entzünden, eine sehr relevante Angelegenheit“. Insofern sei das Errichten von Grenzen nicht nur eine ganz konkrete Sache, sondern auch auf einem persönlichen Level eine Gefahr.Protest auf der großen Bühne
Für das ehemalige Pink-Floyd-Mitglied, das noch in diesem Jahr mit „Is This The Life We Really Want?“ sein erstes Soloalbum seit mehr als 20 Jahren herausbringt, sei es von großer Bedeutung, gegen die weit rechts gerichtete Politik der aktuellen US-Regierung Stellung zu beziehen. „Musik ist ein ausgezeichnetes Medium, um zu protestieren“, sagte der 73-Jährige. „Musiker haben ein Recht dazu, sogar die Verpflichtung, ihren Mund aufzumachen, um zu sagen, was sie denken.“
Schon im Wahlkampf hatte Roger Waters mehrfach die politischen Vorstellungen Donald Trumps angegriffen und sie sogar mit denen von Adolf Hitler verglichen. Bei seinen Auftritten auf dem „Desert Trip“-Festival im vergangenen Oktober ließ er auf Videoleinwänden eindeutige Botschaften einblenden, die gegen den inzwischen gewählten US-Präsidenten gerichtet waren.Zuletzt deutete Waters in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Nick Mason an, dass er sich durchaus vorstellen könne, mit Pink Floyd noch einmal auf der großen Bühne zu stehen. Beide stellten einen Gig beim Glastonbury Festival in Aussicht.