Roger Waters warnt vor Harris und Trump: „Sie sind böse“
Harris oder Trump? Das ist hier die Frage. Roger Waters dazu: „Es gibt kein geringeres Übel.“
Roger Waters hat seine Fans in den sozialen Medien dazu aufgerufen, bei den US-Wahlen am 5. November weder Kamala Harris noch Donald Trump zu wählen. Beide würden seiner Auffassung nach den israelisch-palästinensischen Konflikt und „das Töten von Kindern unterstützen“.
„Jenseits aller Vorstellungskraft böse“
Auf X schrieb Waters weiter: „Sie sind beide jenseits aller Vorstellungskraft böse, es gibt kein geringeres Übel.“ Der Sänger forderte seine Anhänger auf, stattdessen für die unabhängigen Kandidaten Dr. Jill Stein, Butch Ware, Cornel West, Melina Abdullah oder den Socialist Equality-Kandidaten Joseph Kishore und seinen Mitkandidaten Jerry White zu stimmen.
Während Kamala Harris‘ Position im Nahostkonflikt bisher einerseits Israels Recht auf Selbstverteidigung unterstrich, andererseits aber auch Deeskalation und Waffenruhe forderte, war Trumps Ansicht sehr viel deutlicher. Er schrieb von sich selbst auf seiner Plattform Truth Social, er sei der „am stärksten proisraelische Präsident der US-Geschichte.“
Roger Waters, kein unbeschriebenes Blatt
Ex-Pink-Floyd-Bassist Waters äußerte sich bereits häufiger zu dem Thema seit dem Angriff der Hamas auf ein israelisches Musikfestival am 7. Oktober 2023. Damals rechtfertigte er die Attacke der Terrormiliz gegenüber dem US-Journalisten Glenn Greenwald. „Wir wissen nicht, was sie dort getan haben. Aber war es gerechtfertigt, dass sie sich der Besatzung widersetzen? Yeah“, so der Musiker. Seine Aussage stieß auf viel Kritik, vor allem unter Jüd:innen.
Rogers Waters fiel in der Vergangenheit nicht selten mit antisemitischen und verschwörerischen Aussagen und Handlungen auf. Im Dokumentarfilm „Dark Side of Roger Waters“ warfen ihm ehemalige Weggefährten Antisemitismus vor. 2013 ließ er bei Konzerten beispielsweise ein aufgeblasenes Schwein über die Bühne fliegen. Darauf: ein Davidstern. Dem Film ist zu entnehmen, dass dem Musiker das wohl noch nicht genug war. Geplant habe er außerdem den beleidigenden Begriff „dirty kyke“ sowie die Wörter „Folge dem Geld“ und „Abschaum“, die letztlich nicht abgedruckt wurden.
Zum Hintergrund
Bei den Angriffen der Hamas am 7. Oktober 2023 wurden mehr als 1.200 Menschen getötet. Als Reaktion auf den Angriff erklärte das israelische Kabinett der Hamas in der Folge den Krieg. Seitdem herrschen Gewalt und Zerstörung in vor allem palästinensischen Gebieten vor. Die palästinensische Gesundheitsbehörde spricht von mehr als 42.500 durch Israels Boden- und Luftangriffe getöteten Menschen im Gazastreifen. Israels Kriegsführung wird daher weltweit scharf kritisiert. Ein Gutachten des internationalen Gerichtshofs kam im Frühjahr zu dem Entschluss, Israel verstoße mit seinem Vorgehen gegen geltendes Völkerrecht.