Roger Waters: Ermittlungen wegen Verdacht auf Volksverhetzung an Staatsanwaltschaft übergeben
Der Ex-Pink-Floyd-Sänger steht seit Mai in starker Kritik wegen eines Outfits, das an die Uniformen von SS-Soldaten erinnert.
Seit Ende Mai wird gegen Pink-Floyd-Mitgründer Roger Waters vom Staatsschutz der Berliner Polizer wegen Verdacht auf Volksverhetzung ermittelt. Jetzt wurde der Fall an die Berliner Staatsanwaltschaft weitergegeben, wie eine Sprecherin am Mittwoch (9. August) mitteilte.
Ursprung des Verdachts ist ein Bühnenoutfit, welches Rogers bei seinen Auftritten in der Berliner Mercedes-Benz Arena am 17. und 18. Mai trug. Sein schwarzer Ledermantel und rote Armbinde erinnerten an die Bekleidung der SS-Soldaten im Dritten Reich und lösten öffentlichen Unmut aus.
Zu den Ermittlungen sagte die Polizei, die Kleidung könnte „die Würde der Opfer des Nationalsozialismus verletzen, den Nationalismus verherrlichen und den öffentlichen Frieden stören.“ Derweil bezeichnet Waters die Vorwürfe gegen ihn als „unaufrichtig und politisch motiviert.“
„Die Elemente meines Auftritts, die in Frage gestellt wurden, sind ganz klar ein Statement gegen Faschismus, Ungerechtigkeit und Bigotterie in all ihren Formen,“ sagt der Sänger zu seiner Verteidigung. Zudem bezieht er sich auf den Charakter eines „gestörten faschistischen Demagogon“, der laut Waters bereits seit Pink Floyds „The Wall“-Zeiten (1980) Teil seiner Performance sei.
Jedoch wurden dem 79-jährige in den letzten Jahren bereits vermehrt antisemitistische Einstellungen vorgeworfen. Zuletzt richteten sich 15 Organisationen, darunter auch der Zentralrat der Juden in Deutschland, in einem Brief an Waters Label und forderten, dass sie mit ihm brechen.