Roger Taylor über Freddie Mercury: „Wir waren uns nicht sicher, ob er singen konnte“
„Sein Tatendrang und seine Entschlossenheit, eigene Stücke zu schreiben, waren großartig“, fügt der Queen-Schlagzeuger hinzu.
Roger Taylor hat sich gemeinsam mit Brian May zu den Anfangstagen der Band geäußert und erzählt, wie er Freddie Mercury damals kennengelernt hat. „Es war in meiner Wohnung in Shepherd’s Bush“, erzählt der Schlagzeuger von Queen in seinem Teil des Doppel-Interviews mit „Classic Rock“. „Er war ein Kumpel von Tim (Staffell, Sänger von Mays und Taylors früherer Band Smile, Anm. d. Red.) vom Ealing College. Er war am Rande dabei, nur ein Kumpel, wirklich“, so der 71-jährige Musiker. „Er hatte musikalische Ambitionen, aber wir waren ziemlich gute Musiker und wir waren uns nicht wirklich sicher, ob er singen konnte.“
„Die Leute wussten nicht, was sie von dem noch nicht ganz ausgereiften Freddie halten sollten, der ziemlich unverschämt war“
Er fügte hinzu: „Aber sein Tatendrang und seine Entschlossenheit, eigene Stücke zu schreiben, waren großartig. Und natürlich wurden wir dicke Freunde, weil wir denselben Lebensstandard hatten. Wir lebten auf Kosten des anderen und mussten zusammen schuften, um Essen zu bekommen.“ Daraufhin fragte der Interviewer, ob die beiden in „angesagten Clubs“ abgehangen hätten, woraufhin Taylor antwortete: „Oh nein, so etwas konnten wir uns nicht leisten. Wir waren eher in einem Pub und haben dann wahrscheinlich ein paar Mädchen getroffen und versucht, ein paar Drinks von ihnen zu bekommen.“ Der Schlagzeuger erzählte zudem von dem ersten Auftritt der Gruppe im Jahr 1970: „Meine Mutter hat den Gig organisiert. Es war für das Rote Kreuz. Die Leute wussten nicht, was sie von dem noch nicht ganz ausgereiften Freddie halten sollten, der ziemlich unverschämt war.“
„Ich denke, wir hätten wahrscheinlich immer noch Musik gemacht“
Auf die Frage, ob die Band wohl noch existieren würde, wenn Mercury noch am Leben wäre, meinte Roger Taylor: „Ich kann dir natürlich keine definitive Antwort geben, aber ich würde vermuten, dass die Band noch in irgendeiner Form zusammen wäre. Ich glaube nicht, dass Freddie es auf die gleiche Art und Weise hätte machen wollen.“ Er fügte hinzu: „Ich glaube nicht, dass wir live auftreten würden. Ich denke, wir hätten wahrscheinlich immer noch Musik gemacht – denn das ist es, was wir taten. Und Freddie war besessen von der Musik.“ Zuletzt hat TicketSource 50 der größten Konzerte aller Zeiten analysiert, um die meistgesehenen Auftritte aller Zeiten zu ermitteln. Mit großem Abstand in Führung liegt Queen. Ihr 25-Minuten-Gig beim „Live-Aid“-Festival könnte nun als beliebtester Live-Auftritt der Welt bezeichnet werden.