Roger Corman, bahnbrechender B-Movie-Regisseur, mit 98 Jahren gestorben
Der Regisseur von „Little Shop of Horrors“ hat die Karrieren von Martin Scorsese, Robert De Niro, Jack Nicholson und vielen anderen begründet.
Roger Corman, Regisseur und Produzent unzähliger B-Movies und Förderer der späteren Branchengrößen Martin Scorsese, Robert De Niro und Jack Nicholson, starb am 9. Mai in seinem Haus in Santa Monica, Kalifornien, berichtet „Variety“. Er wurde 98 Jahre alt.
„Seine Filme waren revolutionär und ikonoklastisch und fingen den Geist einer ganzen Epoche ein. Auf die Frage, wie er in Erinnerung bleiben möchte, antwortete er: ‚Ich war ein Filmemacher, genau das'“, so die Familie in einer Erklärung gegenüber dem Magazin.
Fast fünf Jahrzehnte lang beherrschte er den B-Movie-Markt mit Filmen, die von seinen frühen Arbeiten in den 50er-Jahren, zu denen Western wie „Five Guns West“ und „The Gunslinger“ gehörten, über Horror- und Science-Fiction-Filme wie „The Day the World Ended“ und „The Undead“ bis hin zu Teenie-Streifen wie „Carnival Rock“ und „Rock All Night“ reichten.
Sein Film „Machine-Gun Kelly“ aus dem Jahr 1958 bedeutete einen Wendepunkt in seiner Anerkennung durch die Kritik. Es folgten „I Mobster“ und 1960 „The Little Shop of Horrors“.
Er arbeitete häufig mit Sam Arkoff von American Intl. Pictures zusammen, der die meisten seiner frühen Werke finanzierte. Gemeinsam arbeiteten sie an einer Reihe von Horrorfilmen über Edgar Allan Poe, darunter 1960 „The Fall of the House of Usher“ und mehrere Low-Budget-Hits wie „The Tomb of Legeia“ und „The Masque of Red Death“. Diese Filme brachten Schauspielern wie Boris Karloff, Vincent Price, Basil Rathbone und Peter Lorre neue Aufmerksamkeit.
Zu dieser Zeit begann er, mit damals noch unbekannten Schauspielern wie Ellen Burstyn, Nicholson und De Niro sowie mit Drehbuchautoren wie Robert Towne und Regisseuren zu arbeiten, die später zu bekannten Größen werden sollten, wie Scorsese, Jonathan Demme, Joe Dante und Peter Bogdanovich.
Die Dokumentation „Ufos, Sex und Monster – Das wilde Kino des Roger Corman“ (2011) wirft einen sehr vielfältigen und zugleich humorvollen Blick auf Cormans Schaffen.
Sollte man auch nicht in den „Genuss“ einer seiner zahlreichen Filme kommen, so reicht doch allein schon der Blick auf die schiere Überzahl all seiner Produktionen, um überwältigt zu werden – und sei es nur durch solche Titel wie „Der ausgeflippte College-Geist“, „Das turbogeile Feriencamp“ oder „Caged Heat – Das Zuchthaus der verlorenen Mädchen“.