„Rocketman“: Elton John und Filmteam verurteilen Zensur von Sexszenen in Russland

„Wir werden weiterhin auf den Abbau von Barrieren drängen, bis alle Menschen auf der ganzen Welt gleichermaßen gehört werden“ – Sir Elton John und die Filmemacher haben scharfe Kritik an der russischen Kinoversion geäußert.

Elton John und die Filmemacher von „Rocketman“ haben die Zensur der gleichgeschlechtlichen Szenen in Russland verurteilt. Demnach wurden dort laut „The Guardian“ und Amnesty International sämtliche Szenen mit Bezug auf Homosexualität und Drogen herausgeschnitten. Grund dafür sollen die Bestimmungen zur „homosexuellen Propaganda“ sein, die Präsident Wladimir Putin 2013 in Russland einführte.

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Die Bilder im Abspann von „Rocketman“, die Elton John und David Furnish als glückliches Paar darstellen, wurden in russischen Kinos mit der Zusatzzeile ergänzt, dass der Grund dafür die Gründung einer AIDS-Stiftung sei.

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Kein Sex, keine Drogen, kein Elton John

Auch die Drogenszenen wurden komplett aus dem Film entfernt, wie „The Guardian“ berichtet. Erst kürzlich hatte Elton John selbst seine Entscheidung verteidigt, den Film so offen und ehrlich wie möglich darzustellen. Laut John wollten einige Studios ursprünglich den Sex und die Drogen im Film abschwächen.

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In einer gemeinsamen Erklärung verurteilten Elton John und das Filmteam die Zensur von „Rocketman“:

Wir lehnen die Entscheidung, auf lokale Gesetze einzugehen und „Rocketman“ für den russischen Markt zu zensieren, auf das Schärfste ab, was uns bis heute unbekannt war. Paramount Pictures war ein mutiger Partner, der es uns ermöglicht hat, einen Film zu drehen, der das außergewöhnliche Leben von Elton mit seinen Macken und allem anderen widerspiegelt. Dass der lokale Verleih bestimmte Szenen herausgeschnitten und dem Publikum die Möglichkeit verwehrt hat, den Film so zu sehen, wie er sein sollte, ist ein trauriges Spiegelbild der geteilten Welt, in der wir immer noch leben, und wie es immer noch so grausam sein kann, die Liebe zwischen zwei Menschen nicht zu akzeptieren. Wir glauben an den Bau von Brücken und offenen Dialog und werden weiterhin auf den Abbau von Barrieren drängen, bis alle Menschen auf der ganzen Welt gleichermaßen gehört werden.“

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„Rocketman“ läuft seit Donnerstag, 30. Mai, in den Kinos.

Paramount Pictures
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