Rock ist doch Sex!
Die Kanadierin Peaches strippt gerne zu ihrem Elektro-Rock - und verfehlt damit nie ihre Wirkung
Die 33-jährige Kanadierin Peaches singt nicht nur gern über Sex, sondern kann auch ausführlich darüber reden. Die Antworten treffen dabei genauso selbstverständlich und wie aus der Pistole geschossen ihr Gegenüber, wie sie die Beats aus der Groovebox herausprügelt.“In meinem Alter befinde ich mich auf dem Gipfel meiner sexuellen Leistungskraft. Ich denke gerne über Sex nach, und ich habe gerne Sex. Jeder Künstler schreibt eigentlich über Sex. Das ist es doch, was Rock ist: Sex!“
Wobei vermerkt werden sollte, dass nicht alle Titel auf dem Debüt „The Teaches Of Peaches“ derlei Leibesübungen zum Thema haben. Dass es derer aber ganz schön viele gibt, lässt sich nicht abstreiten. Miss Peaches, die seit nahezu 15 Jahren strippt („Meine Brüste zeige ich dabei aber nicht“) hat ihren minimalistischen Elektro-Rock-Bastard allein in ihrem Zimmer, allein mit der MC505 Groovebox, eingespielt.
Es entstanden elf Titel, die auch auf eine Pretenders/Technotronic-Kollaboration schließen lassen könnten.
„Am meisten beeinflusst hat mich dabei meine Unwissenheit über die Groovebox. Ich habe sie eher wie ein Nintendo-Spiel benutzt, als dass ich wirkliche Beats aus ihr herausbekommen hätte“, erzählt die Entertainerin mit Rock-Background, „und ich habe dabei zu meiner eigenen Musik im Spiegel gestrippt.“
Versucht die Kanadierin bereits auf Tonträger erfolgreich, den Rock’n’Roll in die oftmals gesichtslose Elektronik zu involvieren, so geraten ihre Live-Auftritte (bei denen Peaches mit bis zu zehn Leuten auf der Bühne abhängt, die „keine Instrumente spielen sollen“) erst recht zum tollkühnen Event: „Bei meinen Konzerten wollen die Leute manchmal wirklich die seltsamsten Dinge tun. Entweder sie wollen Sex auf der Bühne haben – oder aber sie zeigen mir ihre Geschlechtsteile!“ Die Frau, die man auch den „Hot Bitch Canadian Jackass Entertainer“ nennt, scheint also bei keiner Gelegenheit ihre Wirkung zu verfehlen.