Rock And Roll Hall Of Fame: Randy Newman, Public Enemy, Rush und Heart werden 2013 aufgenommen
Die Rock And Roll Hall Of Fame hat die Neuaufnahmen des nächsten Jahres genannt: Randy Newman, Public Enemy, Rush und Heart werden in die "Class Of 2013" einziehen - Donna Summer und Albert King postum geehrt.
In diesem Jahr sorgte die Aufnahmezeremonie der Rock And Roll Hall Of Fame am 14. April ja vor allem wegen Guns N‘ Roses für Schlagzeilen. Kommt Axl? Kommt er nicht? Er kam natürlich nicht, was vom Publikum mit lauten „Fuck Axl!“-Rufen quittiert wurde. Wenigstens schrieb er zuvor einen offenen Brief an die Hall Of Fame, in dem er feststellte, dass er nur verlieren könne bei der ganzen Sache – ob er jetzt käme oder nicht. Also kam er nicht.
Bei der nächsten Zeremonie, die am 18. April im Nokia Theater in Los Angeles stattfinden wird, muss man so ein Drama wohl nicht erwarten, da die geehrten Künstler entweder pflegeleicht, unzerstritten, solo oder verstorben sind.
Rush sind unter anderem dabei und natürlich hoch erfreut. Dem ROLLING STONE verriet Sänger und Bassist Geddy Lee: „Es ist eine riesige Ehre, und wir werden mit unserem breitesten Grinsen erscheinen. Meine Mom hat es auch gefreut – also hat es sich gelohnt.“ Zu verdanken habe man die Aufnahme vor allem den treuen Fans, die dies seit langem vehement forderten: „Es ist ein Anliegen, dass sie vorangetrieben haben. Ich bin sehr erleichtert, dass es nun soweit ist und dass wir diese Ehre mit ihnen teilen können.“
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Auch Randy Newman ist Teil der „Class of 2013“. Er kommentierte die Bekanntgabe gewohnt lakonisch: „Ich dachte, ich müsste es sterben, damit sie mich aufnehmen. Ich bin sehr glücklich, dass ich es nun doch noch erleben kann. Die sind ja immer ein wenig verbohrt bei der Frage, was Rock’n’Roll ist und was nicht. Schön, dass sie das in meinem Fall mal etwas lockerer gesehen haben und mich reinlassen.“
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Ein guter Punkt, der uns zum nächsten Kandidaten führt: Auch wenn Public Enemy bisweilen ziemlich rock’n’roll sind, sind sie – stilistisch betrachtet – natürlich kein Rock’n’Roll. Public Enemy sind auch erst der vierte HipHop-Act, der in die Hall Of Fame einzieht. Grandmaster Flash and the Furious Five wurden 2007 aufgenommen, Run-D.M.C. 2009 und die Beastie Boys in diesem Jahr.
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Heart aus Seattle, die 1975 mit „Dreamboat Annie“ debütierten und dem Nachfolgealbum „Little Queen“ ihren größten Erfolg feierten, werden ebenfalls aufgenommen. Ann Wilson, die mit ihrer Schwester Nancy das Herzstück der Band bildet, sagte dem ROLLING STONE: „Viele Leute scheinen eine exakte Vorstellung zu haben, wie der Rock’n’Roll aussehen soll – und wir passen da nicht rein. Ehrlich gesagt glaube ich, dass es genau deshalb so lange gedauert hat… Aber wir waren immer unterwegs und haben unser Ding gemacht, auch wenn es sich manchmal anfühlte, als würde das keinen mehr interessieren. Deshalb ist diese Ehrung wirklich nett.“
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Postum werden die im Mai verstorbene Disco-Königin Donna Summer und der bereits Ende 1992 verstorbene Blues-Musiker Albert King geehrt. In diesem Jahr hatte übrigens zum ersten Mal auch das Publikum die Chance, Einfluss auf die Auswahl zu nehmen. Online konnte man aus einer vorgegebenen Liste seine Kandidaten wählen. Allerdings war das Ergebnis, das sogenannte „Fan’s Ballot“, nur einer von rund 600 Wahlzetteln.