Robert Smith: Diesen „Hall Of Fame“-Kommentar bereut er bis heute
Wie er 2019 seiner schlechten Laune vor laufender Kamera Luft machte, ist dem Musiker heute unangenehm.
Es war schon Rockstar-Like, als Robert Smith und seine Kumpanen 2019 auf dem roten Teppich der „Rock & Roll Hall Of Fame“-Zeremonie aufliefen – und so gar nicht in Feierlaune waren. Der Sänger hat nun preisgegeben, welchen viralen Kommentar er sich lieber verkniffen hätte.
„Es ist noch ein bisschen früh, nicht wahr?“
Bei einem Gastauftritt im Podcast „Sidetracked with Annie and Nick“ auf „BBC Sounds“ sprach der Frontmann nun über den Moment vor fünf Jahren in New York. Damals wurden The Cure anlässlich ihrer Einführung in die „Rock & Roll Hall Of Fame“ im Blitzlichtgewitter vor der Veranstaltung willkommen geheißen. Die quirlige Interviewerin Carrie Keagan konnte es augenscheinlich selbst kaum fassen, die Goth-Rocker in Empfang nehmen zu dürfen. „Herzlichen Glückwunsch The Cure – Rock & Roll Hall of Fame inductees 2019! Seid ihr auch so aufgeregt wie ich?“, fragte sie den Sänger nach einer euphorischen Begrüßung.
Robert Smith – ganz der Brite – gab sich unbeeindruckt. „So wie es sich gerade anhört, nein.“ Die ausgebremste Moderatorin versuchte zu retten, was zu retten ist. „Oh nein“, sagte Keagan, „was sollen wir nur tun?“ Daraufhin lenkte der Songschreiber ein. „Ich bin sicher, dass wir es nachher irgendwann sind“, antwortete Smith. „Es ist noch ein bisschen früh, nicht wahr?“ Der Clip des verunglückten Gesprächs ging seitdem viral durchs Netz – viele feierten die Unverblühmtheit des Musikers.
Kalt erwischt von der „Welle der Begeisterung“
Er selbst hingegen scheint seine damalige Reaktion heute zu bereuen. „Ich hatte ein schlechtes Gewissen“, sagte er jetzt gegenüber „BBC“. „Wenn ich ehrlich bin, wusste ich nicht, dass ich gefilmt wurde. Wahrscheinlich war das der Grund dafür. Wir hatten zuvor ein ziemlich ernstes Gespräch in unserer Garderobe darüber geführt, was wir dort eigentlich machen. Und diese Welle der Begeisterung war einfach so… [Gelächter].“
Aus Unzufriedenheit wächst Motivation
Im weiteren Gespräch sprach Smith über das jüngste, von der Kritik gefeierte Album „Songs of a Lost World“ seiner Band – und warum die Fertigstellung ganze 16 Jahre gedauert hat. Als Grund dafür nannte er seine Unzufriedenheit mit der Vorgängerplatte „4:13 Dream“. „Ich habe 2008 versucht, ein Album zu machen, das ein Doppelalbum war, und es war wirklich seltsam. Es hatte alle möglichen Nummern drauf, instrumentale Nummern – und ich wurde unter Druck gesetzt, alles auf ein einziges Album zu reduzieren, das zu lang war und nicht funktionierte“, erinnerte sich der 65-Jährige.
„Es war nicht annähernd so, wie ich es haben wollte. Ich habe meine Lektion gelernt, und vielleicht ist das der Grund, warum wir so lange Zeit kein weiteres Album gemacht haben! Ich war so angewidert von dem Prozess. Wir wurden zu Waren gemacht, und das hat mich wirklich sehr verärgert“, so Smith.