Robert Forster: Neues Album nach 7 Jahren Pause

Der Ex-Go-Between veröffentlicht im September „Songs To Play“ auf dem Hamburger Label Tapete

Vor sieben Jahren erschien Robert Forsters „The Evangelist“  – das erste Soloalbum des australischen Songwriters seit „Warm Nights“ von 1996. Doch das meisterhafte melancholische Werk war eher ein Abschluss als ein Neuanfang, genauer gesagt: eine Würdigung seines 2006 verstorbenen Freundes und Songwriting-Partners Grant McLennan, mit dem er als The Go-Betweens in den Achtzigern sechs und in den Nullerjahren drei Alben aufgenommen hatte. Am 18. September wird auf dem Hamburger Label Tapete nun endlich der Nachfolger „Songs To Play“ veröffentlicht.

Robert Forster_Songs To Play

In den vergangenen Jahren arbeitete Forster als Musikjournalist und schrieb seine Memoiren, die den Titel „Grant & I“ tragen sollen. Zudem kompilierte er die prachtvolle Retrospektive „G Stands For Go-Betweens“ und verfasste die ausführlichen Liner Notes. „Ursprünglich hatte ich mir vorgestellt, dass zwischen meinem letzten und meinem neuen Album fünf Jahre liegen sollten“, sagt Forster. „Ich wollte, dass Zeit vergeht, damit etwas zu Ende gehen kann. Ich wusste, mit dem, was folgen sollte, würde etwas Neues beginnen. Aus fünf Jahren wurden dann sieben.“

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Die ersten Demos für „Songs To Play“ entstanden bereits 2011, das Album nahm er schließlich im vergangenen australischen Sommer (europäischen Winter) in einem Haus auf einem Berg in der Nähe seiner Heimatstadt Brisbane auf. Seine deutsche Ehefrau Karin Bäumler singt und spielt Geige. Außerdem sind Scott Bromley und Luke McDonald von der australischen Band The John Steel Singers, deren Debüt Forster produzierte, und der Schlagzeuger Matt Piele, der schon bei der letzten Tour dabei war, auf dem Album hören. Die Sessions, die rein analog auf Band aufgenommen wurden, seien sehr spontan gewesen, erklärt Forster. In einem der neuen Songs hört man ihn am Ende ausrufen: „Wild mountain sound!“

„Ich verbringe auch nicht meine Tage damit, Musik zu hören und Sachen nachzuahmen, die Pete Townshend gemacht hat oder Ray Davies oder ich selbst, als ich 25 war.“

„Ich weiß mittlerweile mehr über Sound und Produktion als früher“, sagt der Songwriter, „aber ich habe mir im Gegensatz zu vielen Kollegen zu Hause kein Studio gebaut, um mit ProTools Sachen auszuprobieren oder wochenlang an einem Bass-Riff zu arbeiten. Das reizt mich nicht. Ich schreibe einfach Songs, und spiele sie immer noch genauso wie 1978.“

Forster hat keine Angst, mit Ende 50 noch einmal ein neues Kapitel seiner Karriere aufzuschlagen. „Ich verbringe auch nicht meine Tage damit, Musik zu hören und Sachen nachzuahmen, die Pete Townshend gemacht hat oder Ray Davies oder ich selbst, als ich 25 war“, sagt er. „Ich weiß dass ich mein Leben leben muss und neue Songs kommen werden. Man muss einfach immer wieder nach neuen Anregungen suchen, die außerhalb dessen liegen, was man selbst macht. Und ich glaube, wenn man seine Aufmerksamkeit über die Musikgeschichte hinauslenkt, und sich von vielen Dingen inspirieren lässt, kann man auch in seinen Fünfzigern, Sechzigern und Siebzigern noch richtig gute Songs schreiben.“

 

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