Ex-Assistentin verklagt „Höllenboss“ Robert De Niro
Robert De Niro wird unerwünschter Körperkontakt, „sexuell aufgeladene Kommentare“ und eine sexistische Aufgabenverteilung vorgeworfen. Doch der Oscar-Preisträger hat schon mit einer Gegenklage zurückgeschlagen.
Robert De Niro steht derzeit vor Gericht. Dem Schauspieler wird sexuelle Belästigung und Diskriminierung von seiner ehemaligen Assistentin Graham Chase Robinson vorgeworfen. De Niro wirft seiner Ex-Angestellten dagegen vor, Geld veruntreut zu haben.
Mehr als zehn Jahre war Robinson für De Niro tätig, bevor 2019 die Auseinandersetzung zwischen den zwei Parteien begann. Damals verklagte die Produktionsfirma des Hollywood-Stars „Canal Productions“ die Ex-Angestellte auf mindestens sechs Millionen US-Dollar (etwa 5,7 Millionen Euro).
Vorwurf: Explosiver Netflix-Konsum
Ihr wurde nicht nur vorgeworfen das Unternehmen und den Darsteller auszunutzen, indem sie De Niros Vielfliegermeilen für Privatreisen genutzt und Restaurant- sowie Taxi-Rechnungen im fünfstelligen Bereich auf Firmenkosten beglichen habe, sondern auch, dass sie ihrer Arbeit nicht nachging und stattdessen „astronomische Mengen an Zeit“ auf Netflix verbracht hätte.
Graham Chase Robinson feuerte allerdings mit einer Gegenklage zurück. Laut der Assistentin, habe sie bereits vor einigen Jahren De Niro gedroht eine Diskriminierungsklage gegen ihn einzureichen. Der Schauspieler sei ihr jedoch voller Wut zuvorgekommen und habe Anschuldigungen gegen sie in die Welt gesetzt, die völlig aus der Luft gegriffen seien.
Der 80-Jährige, den sie als „Boss aus der Hölle“ bezeichnet, habe sie nicht nur unerwünschtem Körperkontakt ausgesetzt – wie das Kratzen seines Rückens – und ihr gegenüber „sexuell aufgeladene Kommentare“ abgegeben. Er habe ihr außerdem, obwohl sie gegen Ende des Arbeitsverhältnis den Posten der „Vizepräsidentin“ einnahm, mit Absicht „stereotypisch weibliche Aufgaben wie Hausarbeit“ aufgetragen – darunter das Wegräumen seiner Unterhosen, das Decken seines Tisches und das Waschen seines Bettbezugs. Robinson habe letztendlich gekündigt, weil sie das „feindselige Arbeitsumfeld“ verlassen wollte.
Der Prozess, bei dem Aussage gegen Aussage steht, wird seit dem 30. Oktober vor Gericht im New Yorker Bezirk Manhattan verhandelt. Robinson fordert mit ihrer Gegenklage zwölf Millionen Dollar (etwa 11,3 Mio. Euro). Laut dem zuständigen Richter, soll sich die Anhörung voraussichtlich über einen Zeitraum von zwei Wochen ziehen.