Rio Reisers 25. Todestag: Kundgebung und Konzert in Berlin-Kreuzberg
Der Heinrichplatz in Berlin-Kreuzberg soll weiterhin in Rio-Reiser-Platz umbenannt werden – voraussichtlich aber erst im Jahr 2022.
Vor exakt 25 Jahren, am 20. August 1996, starb Rio Reiser. Wegen dieses Jubiläums ist am 20. August 2021 am Heinrichplatz in Berlin-Kreuzberg um 17 Uhr eine Kundgebung geplant.
So will die Berliner Band Il Civetto ebenda ihre neue Single „Rio-Reiser-Platz“ vorstellen und auf dem benachbarten Mariannenplatz ein Konzert spielen. Es soll vor Ort ferner Gesprächsbeiträge von unter anderem Rio Reisers Bruder Gert Möbius und Journalist Marcus Staiger (zum Volksentscheid „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“) geben. „Rio-Reiser-Platz“ von Il Civetto wurde von Produzent Tim Tautorat (u.a. AnnenMayKantereit, Faber, Provinz) und mithilfe des Seeed-Bläsers Jérôme Bugnon in den Berliner Hansa Studios aufgenommen. Il Civetto selbst sagen über ihren neuen Song: „Wir widmen diesen Song der Zukunft von Berlin, einem offenen und diversen Berlin, in dem wir unsere Mieten wieder bezahlen können!“
Ursprünglich war bereits seit 2019 geplant, dass der Berliner Heinrichplatz in Berlin-Kreuzberg 25 Jahre nach dem Tod von Rio Reiser zum Rio-Reiser-Platz umbenannt werden sollte. Dieses Vorhaben wurde durch den Gegenwind von Anwohner*innen vorerst gestoppt. 2022 aber soll es so weit sein.
Ehrengrab für Rio Reiser
Zuletzt wurde bekannt, dass Rio Reiser, Sänger und Gründer der deutschen 1970er-Jahre-Rockband Ton Steine Scherben, 25 Jahre nach seinem Tod ein Ehrengrab in Berlin bekommt. Das gab der Berliner Senat am 6. Juni 2021 nach einer Sitzung bekannt. Neben Rio Reiser werden außerdem zehn weitere Berühmtheiten mit Ehrengräbern geehrt – darunter auch der Dramatiker Bertolt Brecht.
Rio Reiser starb am 20. August 1996 in der nordfriesischen Gemeinde Stadum, durch Blutungen an Krampfadern in der Speiseröhre. Nach seinem Tod wurde er auf seinem dortigen Privatgrundstück begraben, welches anschließend zur Pilgerstätte seiner Fans wurde. 2011 verkauften seine Erben die Immobilie und ließen das Grab des Musikers auf den Berliner St.-Matthäus-Kirchhof in Schöneberg verlegen.
Ehrengräber werden durch Städte oder Gemeinden an verstorbene Bürger*innen vergeben, die zu Lebzeiten besondere Verdienste oder Leistungen vollbracht haben. Wer ein Ehrengrab erhält, entscheiden öffentliche Behörden. Verstorbene können erst fünf Jahre nach ihrem Tod eine solche Ehrung erhalten und in der Regel für einen Zeitraum von vorerst 20 Jahren.