Ringo Starr gesteht: Beatles haben „ein bisschen Angst“ vor KI

„Wir haben alle ein bisschen Angst davor, weil sie dich bestehlen kann“, gibt Ringo Starr zu.

Zwar haben sich die noch lebenden Beatles die KI-Technologie selbst schon zunutze gemacht, um den „letzten Beatles-Song“ Realität werden zu lassen, trotzdem würde man der Künstlichen Intelligenz noch ein wenig misstrauisch gegenüber stehen, gibt Ringo Starr nun in einem Interview Preis.

„Now And Then“ = eigentlich KI-Paradebeispiel

Der „letzte Beatles-Song“ heißt „Now And Then“ und ist ein Meisterwerk im Umgang mit KI. Das 2023 veröffentlichte Lied ist zusammengestückelt aus wiederhergestellten Elementen von John Lennons Demo von 1977, Aufnahmen von George Harrisons Gitarrenspiel aus dem Jahr 1995 und neu aufgenommenen Parts von Paul McCartney und Ringo Starr. „Ich habe das Schlagzeug eingespielt und den Refrain gesungen … Er hat die Streicher und die Leadgitarre eingespielt, die dem Stück seine Emotionen verliehen haben. Es hat wirklich gut funktioniert“, so Starr zum Werdegang des Songs. Zu der KI-Technologie, die Lennons Stimme ganz frisch klingen ließ, meinte der mittlerweile 84-Jährige in einem Interview mit „Music Week“ weiter: „Wir haben es in den 90er-Jahren ausprobiert, als wir ‚Free As A Bird‘ herausbrachten. Wir hatten aber kein großes Interesse daran, weil es nicht nach John klang. George hatte die Nase voll davon. Er wollte keine dritte (1995er-Jahre Single) machen und so haben wir es einfach zu den Akten gelegt – aber jetzt gibt es bessere Ausrüstung. Man nahm Johns Stimme von einer Kassette auf, um Himmels willen, von einer Kassette! Und es war, als ob John plötzlich da wäre.“

Die Angst vor dem Klau

Der Musiker machte im Gespräch aber auch auf die Problematik rund um KI aufmerksam, die auch an den anderen, noch lebenden Beatles nicht spurlos vorbeigehen würde: „Wir haben alle ein bisschen Angst davor, weil sie dich bestehlen kann. Jeder, der weiß, wie man es benutzt, kann dich bestehlen. Wenn sie nur fünf meiner Songs in den Computer einspielen, bekommt die KI alles mit und kennt jede meiner Gesangsmoves. Sie können mich alles singen lassen und es wird wie ich klingen, weil es von meiner Persönlichkeit übernommen wurde.“

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Doch selbst der misstrauische Ringo Starr kann der Künstlichen Intelligenz im Endeffekt auch etwas Gutes abgewinnen: „Die gute Seite ist die Art und Weise, wie wir es bei ‚Now And Then‘ eingesetzt haben. Gott weiß, wohin das führen wird. Wir machen uns alle Gedanken darüber, aber niemand hat bisher wirklich etwas gestohlen.“

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