Ringo Starr: Auf die alten Tage im Blockchain-Geschäft
Beatles-Drummer verspricht Zugang zu einem bahnbrechenden Galerieerlebnis im digitalen Raum
Madonna hat es kürzlich mit ihren esoterisch-erotischen Video-Installationen im NFT-Format vorgemacht. Nun hinterlässt auch der stets der Zukunft zugewandte Ringo Starr, 81, seine Spuren im virtuellen Raum. In einem Vorab-Video sagte er: „Ich bin begeistert dieser digitalen Kunstgemeinschaft beizutreten“. Sein Blockchain-Debut ist für den Juni annonciert. Anspielungsreicher Titel der ersten Kollektion: „The Creative Mind Of A Beatle“.
Das Konvolut umfasst fünf Starr-Originale; darunter zwei digitalisierte Gemälde, ein Selbstporträt im Banksy-Style sowie zwei hybride Exponate – die jeweils in einer Auflage von vier Exemplaren vervielfältigt werden. Jedes Werk wird mit einem physischen, vom Meister signierten Druck des entsprechenden Kunstwerks sowie einer Audioaufnahme geliefert. Darauf intoniert Starr am Schlagzeug eine vom jeweiligen Kunstwerk inspirierte Originalkomposition. Die Musik entstand eigens für die Kollektion und wird darüber hinaus auch nicht veröffentlicht.
In seinem YouTube-Video, das auch über die offizielle Band-Website der Beatles ausgespielt wird, freut sich der gut gelaunte Multikünstler auf seine „Web3“-Auseinandersetzung. „Ich mache schon seit vielen Jahren Kunst, mit Farbe, Schablonen, digital, Spin Art … Nun fühle ich mich geehrt, Teil auch dieser Community zu sein.“
An gleicher Stelle beschwört er den Independent-Geist der Non-Fungible-Token-Szenerie: „Es ist wirklich wichtig eine Plattform zu haben, auf der man seine Kunst zeigen kann und die eigene Kontrolle darüber hat, wie sie vermarktet und gewürdigt wird.“
In Ergänzung zur NFT-Kollektion eröffnet eine virtuelle Galerie namens „RingoLand“, auf die Fans über die Metaverse-Plattform „Spatial“ zugreifen können. Zudem gewährt jedes der 20 NFTs in „The Creative Mind Of A Beatle“ dem Käufer eine besondere Einladung zu einem virtuellen „RingoLand“-Treffen.
Die Online-Auktion wird am Montag, den 13. Juni, über das Aktionshaus Julien’s Auctions eröffnet. Jedes der 20 NFTs wird mit einem Startgebot von 1.000 Dollar (etwa 940 Euro) angeboten. Ein nicht näher spezifizierter Teil des Enderlöses wird an Starrs eigene Charity-Organisation „The Lotus Foundation“ überwiesen.
Nicht alle Beatles-Fans zeigen sich bislang begeistert von der Aktion. Ein Check von NME-Online ergab, dass fast alle der über 70 Antworten auf die Twitter-Ankündigung negativ getönt waren. „Ich liebe Ringo und finde auch seine Kunstwerke durch ansprechend, doch die Mehrheit von uns Beatles-Fans kann man dem NFT-Konzept nichts anfangen“, hieß es. Eine andere Stimme appellierte an die Schlagzeug-Legende: „Im Namen des Friedens und der Liebe – bitte sofort aufhören!“