Zeitgenossen von David Gedge sind Duran Duran, Depeche Mode und Billy Bragg, um nur einige noch aktive Protagonisten der Ära zu nennen.

Gedge und sein Wedding Present  kamen als räudige Schrammler und Singles-Spezialisten hinzu, der Gitarrist hatte den härtesten Anschlag: Die Frühwerke klingen, als würden sie in Hochgeschwindigkeit auf rostigen Harken gespielt.

Nachdem er für ein paar Jahre mit Cinerama sanfter geworden war, schrieb er für „Take Fountain“ – auch schon fünf Jahre her – Liebesdramen für verregnete nordenglische Autobahn-Abfahrten. Mit Graeme Ramsay nahm Gedge die neue Platte in Brighton auf: Wieder sinnt er unversöhnlich dem Vergangenen nach und spielt brutale Gitarren-Riffs dazu; zur Galerie der bösen Frauen gesellt sich diesmal lindenbergmäßig „The Girl From The DDR“ („Ruf mich an“, raspelt sie, „irgendwann sehen wir uns wieder“), was den zeitlichen Rahmen der Erinnerungsarbeit andeutet.

Richtig schlotzig-melancholisch wird es auf „Valentina“ leider nicht, die Tiraden wirken ein wenig gehetzt und holperig, manchmal nicht komplett fertig. Aber wenn Furien hinter Gedge her sind!