The Voidz
Virtue
Julian Casablancas bringt wieder einmal den Pop durcheinander
Diese bizarr-surreale Erzählung beginnt mit dem kuscheligen „Leave It In My Dreams“, das der Leichtigkeit des Italo-pop mindestens ebenso verpflichtet ist wie dem spröden Charme der Strokes. Später zucken Black Sabbath durch „Pyramid Of Bones“. In „All Wordz Are Made Up“ trifft Calypso auf eine Justin-Timberlake-Hook. „We’re Where We Were“ macht einen auf Protopunk. Und in „Pointlessness“ irrt Julian Casablancas durch wabbelige Synthielandschaften und behauptet: „I think I’m wasted/ But I’m ready!“
Ausflug auf den Flohmarkt
„Virtue“ ist ein Album, das einen betört, verstört und kaum zu Atem kommen lässt. Und trotzdem ist diese Platte nicht ganz so verwirrend wie „Tyranny“ (2014). Das erste Album der neuen Band des Strokes-Sängers klang wie ein Besuch auf einem Schrottplatz – jetzt kracht, scheppert und pfeift es nicht mehr ganz so oft.
„Virtue“ ist eher ein Ausflug auf den Flohmarkt, bei dem die Band auch so charmante Popsongs wie „Lazy Boy“ auftut und es da sogar schafft, mal dreieinhalb Minuten stillzuhalten, ohne gleich alles durcheinanderzubringen. (Cult/RCA)