The Verve
A Storm In Heaven
Die ungleichen ersten beiden Alben der späteren Britpopper
Richard Ashcrofts aktuelles Eurovision-Pop-Album, „These People“, verblüfft, es bietet wenige Anknüpfungspunkte zu dem eleganten Britpop, den seine alte Truppe mit „Urban Hymns“ 1997 aufnahm. Dabei legten The Verve schon davor eine stark vom Zeitgeist beeinflusste Entwicklung hin, die mitunter wie unsichere Identitätssuche wirkte. Die Songs waren gut, aber die Band stets mindestens ein Jahr zu spät dran. Das hätte ihr den Ruf von Modeopfern einbringen können.
„A Storm In Heaven“ (1993) war Dreampop wie von Pale Saints oder Ride, für Shoegazer, die – anders, als das Klischee meint – nicht an der Tanzfläche standen, sondern sich auf Ruderbooten in Tropfsteinhöhlen sahen, wie die seufzenden Vorbilder Echo & The Bunnymen.
„A Northern Soul“ (★★★) erschien 1995. The Verve präsentierten nun, nach den gescheiterten Stone Roses, auch ihre eher strapaziöse Led-Zeppelin-Hommage, Panzerfahrer-Rock. Mindestens das balladeske „On Your Own“ aber bleibt eine von Gott geküsste Single. Ashcroft übte hier schon mal seinen späteren Gospel samt „Stand up and shout it out loud“-Aufforderung.
Beide Remaster-Alben enthalten auf je drei CDs („A Storm In Heaven“ dazu mit einer DVD) Outtakes, darunter die unveröffentlichten „Shoeshine Girl“ und „South Pacific“, sowie ein Konzert von 1992 aus der Camden Town Hall. (Universal)