The Soundtrack Of Our Lives
Throw It To The Universe
Haldern Pop VÖ: 22. Juni 2012
Man muss sich kurz beim Bandnamen aufhalten. Der übliche Lebenssoundtrack eines musikalisch interessierten Menschen wird vermutlich ein recht buntes Gemisch aus Rock und Elektronik, HipHop und Soul, Jazz und Klassik zeigen. Dem Sextett aus Göteborg allerdings, einst aus den Stoner-Ruinen von Union Cabide Productions entstanden, scheint auch auf diesem sechsten Album seit 1996 nicht viel mehr als ein paar psychedelische Rocksounds aus den späten Sechzigern passiert zu sein.
Nun muss ein entschlossen reduziertes Dasein nicht gleich langweilig sein. Nur strebt solche Monokultur fast naturgemäß zur Verödung. TSOOL haben ihren ertragreichsten Sommer vor vier Jahren mit „Communion“ erlebt, einem selbstbewusst und kennerhaft als Doppelalbum angelegten Pastiche großer Britrock-Momente, in dem es – nicht überraschend – um ein bedrücktes Verhältnis zur modernen Welt ging.
Obwohl „Throw It To The Universe“ wohl das letzte Album der Band sein wird, klingt es recht understated wie eine disziplinierte Midtempo-Variation über die frühen Pink Floyd, voll verhangen klingelnder Gitarren, melancholischer Harmoniewechsel, wehender Chorstimmen und versponnenen Arrangements. Dem Syd-Barrett-Gedächtnisaspekt fügen sich ein paar Schuss kalifornische Träumerei und Kinks-Skurrilität hinzu, wobei man Ray Davies vermutlich nicht dabei erwischt hätte, einen Titel wie hier „Busy Land“ mit den Worten „Deep in a forest so dark lives a little white dwarf“ und einem lustigen Sieben-zwerge-Chor zu beginnen.
Allein aus kategoriellen Gründen kann man Böses über das Album eigentlich nicht sagen. Innerhalb seines historischen Rahmens ist es ein hübsch melodisches und stimmiges Werk – aber eben drum auch rundum uninteressant.