The Sea And Cake
Car Alarm
Thrill Jockey
Dass ihre Musik immer so unaufgeregt dahinplätschert wie ein sprudelnder Gebirgsbach, kann man The Sea And Cake nicht zum Vorwurf machen. Schließlich ist genau das beabsichtigt: Was als jazziger Post-Rock etikettiert wurde, könnte auch anspruchsvolles Easy Listening genannt werden.
Die zwölf Kompositionen des mittlerweile achten Albums klingen gewohnt nonchalant und lässig. Keine Diebstahlsicherung hupt durch „Car Alarm“ keine selbstgefällige Wichtigtuerei stört den renaturierten Fluss der fein austarierten Klänge; keine Abschweifung mogelt sich in das konzentrierte, geschmackvolle und zielstrebige Zusammenspiel des Quartetts aus Chicago, über dessen Szene-Verankerung (Tortoise, Gastr Del Sol etc.) inzwischen alles gesagt sein sollte.
Ein treibender Opener wie „Aerial“ muss für die tiefenentspannten, zuweilen allzu abgeklärt aufspielenden Herren McEntire, Prekop, Prewitt und Claridge wohl beinahe als hysterischer Exzess bezeichnet werden, an dessen Dynamik später allenfalls der energische Titeltrack heranreicht. Anderswo, etwa im flirrenden „Weekend“, dominiert indes die Vorliebe für verschachtelte Rhythmen, helle Gitarren und einen fast schüchternen, akzentuierten Gesang.
Daswird nie ganz großer Pop werden, weil er dafür zu klein bleiben möchte. Gelegentlich drohen dem Hörer dabei die Füße einzuschlafen, in gelungenen Momenten aber kann er sie ins kühlende Nass dieser erfrischenden Klänge tauchen, um sich vom restlichen Rock-Geschehen zu erholen. (Thrill Jockey/Rough Trade)