Das Interessanteste am Debüt der britischen Band The Rascals: Man kann sich jetzt ein Bild machen, wer Alex Turners Partner bei den Last Shadow Puppets ist. Miles Kanes Beitrag kann freilich nur darin bestanden haben, Turner zum richtigen Zeitpunkt mit den frühen Alben Scott Walkers vertraut gemacht zu haben, denn Eigenes hat Kane kaum zu bieten. Als Sänger ähnelt er Turner, den er offenbar über alle Maßen bewundert, bis hin zum Akzent. Und auch sonst begnügen sich die Rascals mit kaum camouflierten Imitationen, sind entweder nicht Willens oder nicht in der Lage, der stagnierenden britischen Gitarrenrock-Szene frischen Wind einzuhauchen.

Die Eröffnung mit dem Motto-Stück „Rascalize“ – nicht mehr als ein Witz. „We know exactly where we want to go to“ verkündet Kane zu einem verhallt-antiquierten Horror-Groove, um fast trotzig zu wiederholen, dass es seine Truppe nach Abenteuern gelüste. Die Risikobereitschaft hält sich dann aber in Grenzen: „Freakbeat Phantom“ addiert noch ein wenig Ska zum Skiffle-Beat der meisten anderen Stücke, wendet sich aber mit stehenden Tremolo-Gitarren, verhallter Psychedelik und dem obligaten Uptempo-Schrammelpart schnell vertrautem Terrain zu.

Spätestens „Out Of Dreams“, insgesamt noch einer der besten Songs, da solide komponiert und arrangiert, zeigt überdeutlich, wes Geistes Kind The Rascals sind. „Are you out of, out of dreams“, fragt Kane im Refrain. Eine Frage, die er für sich selbst unbedingt bejahen muss. Alles geklaut: Der Name von der auch als Young Rascals bekannten US-amerikanischen Sixties-Band The Rascals, der Sound vor allem von den Labelkollegen von The Coral – und wo die es herhaben weiß man ja. Die Ursachen für diesen kreativen Offenbarungseid sind so banal, dass man sie kaum ausbreiten mag: Mit der Vorgängerband der Rascals, The Little Flames, lärmten Kane und Co. öfters im Vorprogramm der Zutons, von The Coral und den Monkeys. Offenbar haben sie damals gut aufgepasst, denn wie eine Schnittmenge aus ebenjenen klingen sie nun auch.(Deltasonic/Cooperative/Universal)