Dass die New Yorker Band bei vielen oben auf der Watchlist für 2016 steht, liegt natürlich auch daran, dass es sich um laszive junge Frauen handelt, die auf Fotos gut aussehen. Sängerin Kay Kasparhauser wirkt mit schläfrigem Augen­aufschlag wie eine dralle Lolita in einem US-Porno, Schlagzeugerin Rachel Trachtenburg schmollt rehäugiger als die junge Winona Ryder, und Bassistin Lulu Prat hat mit ihrem Amy-Winehouse-Look sowieso die Coolness gepachtet. Zum Glück verstehen sich die „pretty idiots“ nicht nur auf den Augenaufschlag, sondern auch aufs Augenzwinkern. Ihre Musik ist lieblicher Lo-Fi-Indie zwischen Moldy Peaches und Amanda Palmer, die Texte drehen sich fast immer um Boys, Break-ups und Dating, wobei eine Amour Fou auch mal mit den Worten „You’ll be my Herzog and I’ll be your Kinski“ angebahnt wird. Uramerikanisch, ultra­eingängig und sehr unterhaltsam.