The Low Frequency
Pop Obscura
Long Branch/SPV
„A timeless, song and vocals oriented artpop album for a seasoned audience“, so möchten Low Frequency In Stereo ihr neues, fünftes Album verstanden wissen. Entsprechend verzichten die Norweger auf einige der Fuzz-Attacken, die ihr fabelhaftes letztes Album geprägt haben. Milder, aber nicht weg: Schon beim zweiten Lied, „Colette (Subie Subie)“, krächzt links eine dieser typischen E-Gitarren, rechts rauscht die Farfisa. Wie unfassbar gekonnt diese Band Sounds findet und kompiliert, und wie großartig sich in diesem Oeuvre auf immer neue Art Hallspiralengitarren und alte Synthie-Sounds im analogen Delay-Feedback verdrehen, darüber wird viel zu wenig gesprochen!
Jedenfalls wird der Lärm auf „Pop Obscura“ etwas reduziert, nicht aber die klangliche Neugier, die sich nun auf einen etwas fließenderen, weicheren Sound richtet. Auch etwas zurückgedrängt wird der Krautrock- und Hippie-Jam, der der Band zuletzt Vergleiche mit den Doors und Can einbrachte (hier noch bei „Ionic Nerve Grip“ zu hören). Nun wird man The Low Frequency In Stereo eher mit Yo La Tengo und Stereolab vergleichen, doch die Künstler haben sich eine eigene Beschreibung ausgedacht: Ihre Musik klänge wie „compost rock meeting 60’s cellar decadence“. Wie auch immer: wieder ein tolles Album.