Ein sechsjähriges Kind kann immerhin gestern von morgen unterscheiden – Neil Hannon hat in dem Alter schon daran gedacht, dass er irgendwann sterben muss, genau wie seine Eltern und sein Hund. Als Teenager gründete Hannon dann eine Band und nannte sie nach dem Hauptwerk des Dichters Dante Ali­ghieri (1265–1321), der darin einige Kreise der Hölle beschreibt.

Hannon, geboren in Nordirland, hat seine Schwermut zur Ironie verfeinert und eine Platte mal ganz allein aufgenommen. Jetzt erscheint „Foreverland“, das elfte Album von The Divine Comedy – zwölf Stücke, das Orchester geigt und flötet etwas zu viel.

Übertragen auf Lennon/McCart­ney ähnelt Hannon beim Texten eher John und beim Komponieren eher Paul. Der 45-jährige Neil Hannon besingt die Fremdenlegion, Katharina die Große und Neurotiker, die herrschen müssen, weil sie klein sind („Napoleon Complex“); natürlich kann Hannon auch Französisch. Er wäre gern ­Jacques Brel oder Scott Walker – in hundert Jahren werden die Leute wissen, dass er genauso bedeutend war.