The Black Eyed Peas – Monkey Business
That’s what l call entertainment! Bitte jetzt nicht nach dem Sinn fragen und alles kaputt machen. Das hier ist großer Zirkus, Jahrmarkt im klassischen Sinn, Mega-Party sowieso. Man kann das zu Mainstream-kompatibel finden oder vielleicht ein grundsätzliches Problem mit HipHop haben. Doch dann verpaßt man all den Spaß: Die Raffinesse von „My Style“, wo zu fast purem Getrommel und Geklapper, Justin Timberland süffig sülzt und die Peas den Titel wörtlich nehmen und beweisen, wie viele Rapstile sie drauf haben.
„My Humps“ schlängelt sich auf einem alten Sugarhill-Fahrgestell heran, eine wortspielverrückte Electro-Nummer, naiv und kokett vorgetragen von Fergie, das Piano-Outro gibt dem Stück etwas Surreales. „Like That“ verbindet die Lieblichkeit von Astrud Gilbertos „Who Can I Turn To“ mit Q-Tips rauher Stimme. Überhaupt gibt es eine ganze Menge Gast-Auftritte, wir sprechen hier schließlich von einem HipHop-Album. Der Surfer Boy Jack Johnson hat das melodische „Gone Going“ mitgeschrieben, spielt bei dem Song Gitarre und singt – eine hübsch folkige Überraschung. Der Auftritt von James Brown bei „They Don’t Want Music“ ist dagegen eher Routine, sein „Funky! Funky!“-Geschrei klingt exakt so, wie man das von den hunderttausend anderen Gastauftritten des Altmeisters kennt. Auch „Union“ „pheaturing Sting“ ein Remake von „Englishman In New York“ – hätte man sich getrost schenken können, trotz Branford Marsalis‘ Saxophon. Dann doch lieber den Hit „Don’t Phunk With My Heart“ oder den Beach-Rap von „Pump It“, der auf Dick Dales Klassiker „Misirlou“ surft und dabei so platt mitreißend ist wie die Brandung in einem Brandenburger Spaßbad.
Aber das macht eben genau den Reiz der Black Eyed Peas aus: Sie sind vielleicht nicht so sophisticated und engagiert wie die Fugees, aber sie holen aus dem gleichen Konzept die doppelte Menge Spaß und Party heraus. Zu wenig? Kommt drauf an, siehe oben.