The Beach Boys
Endless Harmony
Capitol/EMI
Weniger zutreffend kann kein Titel sein. Die Dokumentation erzählt die Geschichte der Beach Boys – je nachdem, wer berichtet, eine andere Lesart. Mike Love, ganz der behagliche Rechthaber, empfängt auf dem Fauteuil, nennt Van Dyke Parks „van Paris“ und behauptet, ihn zu mögen. Brian Wilson, damals sediert, erzählt Unfug: Er habe „Kokomo“ toll gefunden, mit Bruder Carl habe man „eines der wichtigsten Mitglieder“ verloren. AI Jardine hält sich heraus, Bruce Johnston hat Respekt. Dennis und Carl Wilson waren schon tot, als dieser Film vor einigen Jahren zusammengestellt wurde, aber sind in den oft grotesken Archivaufnahmen der 70er Jahre zu sehen und zu hören. Jackson Browne, Elvis Costello, Tony Asher und Glenn Frey kommentieren, wenig analytisch. Es ist eine traurige, wirre Geschichte. Diese Bilder: Brian 1970, bärtig, depressiv und zerstört wie ein 50jähriger. Mike 1970, bärtig, albern und enthemmt wie ein Hippie. Von Dennis‘ Talent ist die Rede – und dann wird er wieder übergangen. A cork on the ocean.