Superman II: Kino- und Donner-Cut – welcher ist besser?
„Superman II“ in beiden Fassungen unterhaltsamer als Teil eins
Die Jahrtausendwende war die Blütezeit der immer üppiger werdenden DVD-Boxen, die uns erstmals mit Bonus-Content versorgten, auch in Form von Director’s Cuts. „Superman II“, jetzt als 4k-Fassung aufgelegt, war die erste von vielen solcher Revisionen: Man konnte die unter Regisseur Richard Lester entstandene Kinoversion nun mit dem „Donner-Cut“ des während der Dreharbeiten geschassten Richard Donner vergleichen. „Superman“ und „Superman II“ wurden 1978 „back to back“ produziert, sowas gab es vorher nicht, und deshalb ist auch der mürrisch bis dissoziiert wirkende Marlon Brando ein zweites Mal als Superdaddy Jor-El zu sehen.
Man hätte es gerne andersrum, aber der Donner-Cut ist der Leinwandversion unterlegen. Weniger Action, dafür mehr jener Quatschmomente, in denen Lois Lane beweisen will, dass Clark Kent Superman ist, und sich dafür in Gefahr bringt, damit er sie rettet. Albern ist Kents Entlarvung immerhin in beiden Filmen. Bei Lester stolpert er „Dinner for one“-mäßig über den Kopf eines Löwenteppichs, landet im Kaminfeuer, brennt aber nicht; bei Donner schießt Lane mit der Pistole auf ihn – und als Kent zugibt, dass Kugeln ihm nichts ausmachen, offenbart sie, dass das eh Platzpatronen waren. Reingelegt.
Dennoch ist „Superman II“ in beiden Fassungen unterhaltsamer als Teil eins. Erstmals kämpft der Kryptonier gegen andere Superhelden, also Gleichberechtigte – die Kampfszenen, in denen sie Autos durch die Häuserschluchten von Metropolis werfen, wurden zur Blaupause für jedweden DC- und Marvel-Mayhem. Auch sind die Bösewichte weniger nachsichtig als Superman, sie machen sich über die schwachen Menschen lustig, die klobige Raumanzüge tragen müssen, um auf einem uninteressanten Mond spazieren gehen zu können. Ihr Anführer ist ein fantastischer Terence Stamp. Sein Charakter trägt den noch immer besten (Schurken-)Namen, der sich aus drei Buchstaben generieren lässt. Nein, nicht Lex. Sondern: Zod. General Zod. (DVD, Warner)