St. Vincent
„Actor“
Der Titel des ersten St.Vincent-Albums täuschte zumindest eine gewisse Eindeutigkeit vor – es hieß „Marry Me“ – doch die Musik war so rätselhaft zwischen „Alice im Wunderland“ und „Lola im Technoland“ großem Pop und schrägen Ideen. „Actor“ ist nun noch verstiegener. Annie Clark – so der bürgerliche Name des heiligen Vincent – hat sich von einigen ihrer Lieblingsfilme wie etwa „Badlands“, „Pierrot Le Fou“, „The Wizard Of Oz“, „Stardust Memories“ und „Sleeping Beauty“ zu elf neuen Songs inspirieren lassen. Und „Actor“ ist tatsächlich ziemlich kirre machendes Kopfkino geworden. Ein kunterbunter, verspielter Cut-up-Disney-Soundtrack, versetzt mit Dream-Pop, Beats und verstörenden Soundcollagen. Album des Monats- mindestens in dieser Kolumne. (4AD/Beggars/Indigo)
Maik Brüggemeyer