Spoon

„Lucifer On The Sofa“

Matador/Beggars (VÖ: 11.2.)

Spoon beschwören den Geist des Rock’n’Roll

Über 25 Jahre haben Spoon immer wieder Wege gefunden, den guten alten Rock’n’Roll aufregend und gefährlich klingen zu lassen, haben ihn gebrochen, mit Punk, Krautrock, Jazz und Elektronik neu zusammengeklebt. Stillgestellt von der Pandemie, stellten sie nun fest, dass eigentlich nichts aufregender und gefährlicher ist als der gute alte Rock’n’Roll in seiner reinsten Form: spontan, wild, wuchtig, ungeschliffen und laut.

Die beste Zeit für guten alten Rock’n’Roll

„Let’s do the fill twice as long“, wendet sich Sänger Britt Daniel im Eröffnungsstück, einem mitreißenden Cover des Smog-Songs „Held“, an seine Band, Gitarren feuern und das Schlagzeug explodiert. Hier werden die Stücke angezählt und tragen fast tautologische Rock’n’Roll-Titel wie „Wild“, „My Babe“ und „On The Radio“.

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Aber auch in der Anrufung archaischer Formen bleiben Spoon immer originell und weichen im richtigen Moment, etwa im fast folkigen „Astral Jacket“, davon ab. Am Ende, im unheimlichen Titelsong, läuft Daniel in einer Lockdown-Nacht durch seine Heimatstadt Austin, ein Geist spielt Saxofon, Amseln singen. Die beste Zeit für guten alten Rock’n’Roll.