Serie der Woche: „Maxton Hall“
Die britischen Kulissen im Young-Adult-Drama sind schick, aber was ist mit den Figuren?
Der Titel lässt es vermuten: Das Young-Adult-Drama spielt an einem Privatcollege in England, die Kulissen sind entsprechend schick. Und wer weiß, dass Harriet Herbig-Matten vor allem durch „Bibi & Tina“ und „Das Pubertier“ bekannt ist und Damian Hardung durch „Club der roten Bänder“, der ahnt auch, was hier das Zielpublikum ist. Erwachsene jedenfalls wohl nicht. Aber selbst wenn man seichte Teenager-Unterhaltung erwartet, kann einen „Maxton Hall“ nur wenig begeistern. Allzu simpel sind die Figuren gestrickt: Die Stipendiatin Ruby, die trotz widriger Umstände (wenig Geld, Vater im Rollstuhl) Leben und Bildung zu schätzen weiß und von Oxford träumt, fällt in Ungnade beim reichen Schnösel James, der nur Unsinn im Kopf hat. Die beiden bekriegen sich und verlieben sich dann natürlich doch, weil James gar nicht so übel ist. Er kann sogar zeichnen, so was ist ja immer ein Zeichen von Sensibilität. Wenn nur der böse Vater nicht wäre …
Kleine Überraschungen gibt es hier nur in den Schicksalswendungen, die Rollen bleiben eindimensional. Damian Hardung wirkt mit seinem immer entweder arroganten oder beleidigten Blick allerdings erstaunlich britisch – das ist das Beste, was man über die Miniserie nach dem Bestseller „Save Me“ von Mona Kasten sagen kann. (Amazon Prime)