Serie der Woche: „Love Addicts“
Mit Annette Frier, Dimitri Abold, Sesede Terziyan
Sie wollen uns erzählen, dass das Deutschlands Antwort auf den britischen Netflix-Erfolg „Sex Education“ ist. Doch so sehr sich „Love Addicts“ auch darum bemüht, hip, frech und grell von Liebe und Sex im 21. Jahrhundert zu erzählen – die in Hamburg spielende Comedyserie fühlt sich trotzdem wie ein Rückfall in die Zeiten des Schmuddelsex-Klamauks, wie ein unfreiwilliger Ausflug ins Nachtprogramm von RTL in den 80er-Jahren an.
Beim Versuch, sich einmal mehr über das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zu Paarungszeit lustig zu machen, gibt es Unfälle beim Sex am Rhönrad, auf einem Hüpfball oder mit einem Kerzenwachsfetischisten. Ständig müssen die Darsteller:innen „ficken“ und „vögeln“ sagen und verkrampft denglisch sprechen. Die Dialoge sind holprig, der Slapstick hölzern, und die Menschen, die hier in einer Selbsthilfegruppe zusammenfinden, um sich von ihrer Sexbesessenheit oder ihrer Angst vor Intimität heilen zu lassen, taugen bloß als Karikaturen. Lustig ist das nicht – trotz Annette Frier als Therapeutin. (Amazon Prime)