Serie der Woche: „Ghosts“
Was wäre, wenn wir Geister sehen könnten? Christina do Rego führt es in "Ghosts" lustig vor ...

Was in Großbritannien und den USA funktioniert, kann doch in Deutschland auch nicht verkehrt sein. Zumindest wenn es um Fernsehserien geht, von Politik reden wir hier nicht! Die BBC-Version von „Ghosts“ lief schon 2019 an, die von CBS 2021. Jetzt gibt es eine ARD-Version der skurrilen Sitcom. Ein junges Paar erbt überraschend eine alte Villa auf dem Land und möchte sie in ein Bed & Breakfast umwandeln. Das stört die Geister, die dort schon wohnen, ein wenig. Sie machen Rabatz, was an sich bereits stressig wäre, aber nach einer Nahtoderfahrung kann Emma (Christina do Rego, ehemals die Nichte Kim in „Pastewka„) diese Geister plötzlich sehen und hören, und das macht alles natürlich noch etwas anstrengender. Ihr Mann Felix (Benito Bause) glaubt ihr nach einer Weile immerhin. Man richtet sich gemeinsam mit den Spukenden ein. Klingt etwas albern? Ist es auch. Und manchmal ziemlich lustig.
Die Geister stammen aus unterschiedlichsten Epochen, was zu diversen Kommunikationsproblemen führt. Der Neandertaler (Jan van Weyde) und der Versicherungsvertreter-Macho (Sebastian Schwarz) bleiben ein bisschen flach, während die brave Lehrerin (Sina Tkotsch) und der sentimentale Dichter (Alexander Kuhuon) einem mächtig auf die Nerven gehen können. Die strenge Gräfin (Antje Widdra) und die feministische Magd (großartig: Meltem Kaptan) begeistern auf Anhieb, aber das eindeutige Highlight ist wieder mal Max Giermann. Man muss schon lachen, wenn er sich als römischer Legionär Claudius in Pose wirft – und dann Sätze sagt wie: „Ihr Germanen seid einfach ein zu friedliebendes Volk!“
Das kunterbunte Ensemble um das sympathische Paar im Mittelpunkt (er kann doch nicht so gut handwerken wie behauptet, sie kann herrlich angesäuert gucken) hat auf jeden Fall noch Entwicklungspotenzial. Und die sechs Folgen sind mit je 25 Minuten kurz genug, so dass der Wunsch nach mehr Quatsch bleibt. (ARD Mediathek)