Serie der Woche: „German Genius“
mit Kida Ramadan, Detlev Buck, Katrin Bauerfeind
Die Idee ist gut: Kida Ramadan spielt praktisch sich selbst – den Star, der von seiner „4 Blocks“-Rolle wegkommen und eine Serie produzieren will, die an Ricky Gervais‘ „Extras“ angelehnt ist. Zur Seite steht ihm ein unfähiger, dafür optimistischer Produzent (etwas zu aufgeblasen: Detlev Buck), seine Familie ist dagegen zu recht skeptisch – und das Fernseh-System, in dem so viele mitentscheiden, ohne ehrlich miteinander zu sein, kann natürlich sowieso nur funktionieren, wenn jemand skrupellos genug ist. Und Ramadan mimt vielleicht den Toughen, zeigt sich hier aber vor allem als Herzchen. Es ist also sozusagen eine Meta-Serie, die die eigenen Mechanismen kritisiert: Warum muss immer alles super-originell sein, wie weit kann serielles Erzählen, modernes „Storytelling“ gehen, was soll der ganze Scheiß überhaupt?
Diese Satire auch noch „German Genius“ zu nennen und Einstein und Goethe auftreten zu lassen: Hört sich nach großem Gag-Potenzial an. Allerdings fehlt Ramadan die Slapstick-Fähigkeit von Bastian Pastewka und dessen Mut, sich auf sympathische Art selbst bloßzustellen, doch auch die Unverfrorenheit von Ricky Gervais, der das alles viel brutaler macht. Ramadan spielt hier stets den Netten, ein bisschen Unverantwortlichen, trotzdem irgendwie Liebenswerten. Eigentlich ist hier alles „irgendwie“: irgendwie unterhaltsam, irgendwie lustig, irgendwie schick gemacht. Aber nichts richtig. Keine Groteske, nur ein Groteskchen. Und all die überdrehten Prominenten (schon super: Tom Schilling, Olli Schulz, Wim Wenders, Heike Makatsch, Maria Furtwängler) lenken nicht genug davon ab, dass die Geschichte am Ende nicht recht aufgeht. „Viel zu viel Wortballast!“, ruft Volker Schlöndorff einmal – doch das ist nicht das Problem. Es bräuchte mehr Entschlossenheit. Vielleicht mal Tony Hamady fragen! (Warner TV Comedy)