Serie der Woche: „Boom Boom Bruno“

Mit Ben Becker, Vincent zur Linden, Sabrina Ceesay

Bruno ist Dorfpolizist im brandenburgischen Niemandsland, hält sich aber für einen Sheriff im Wilden Westen, macht gern auf dicke Hose, verbringt mehr Zeit im Stripclub als zu Hause, und findet, dass Liebe etwas für Weicheier ist. Seine verzerrte Wahrnehmung der Wirklichkeit geht so weit, dass die Kamera die Schauplätze in „Boom Boom Bruno“ wie in einem trashigen US-Krimi aussehen lässt, und wenn Bruno mit seinem neuen Kollegen Mark, der sich noch nicht als schwul geoutet hat, den Mord an einer Drag-Queen aufklären soll, hat man den Eindruck, dass jede Szene, jeder Dialog aus irgendeinem B-Movie geklaut ist.

Tatsächlich ist der Sechsteiler ein zur Serie gewordener Groschenroman – näher dran an „Pulp Fiction“ als all die Filme, die in den 90er-Jahren verzweifelt versuchten, Tarantino zu kopieren. Selten hat sich bisher eine deutsche Produktion getraut, so schrill zu sein. Man muss dabei aber auch aushalten, dass Ben Becker, der ganz in der Rolle des Ekels Bruno aufgeht, von den Showrunnern Kerstin-Sofie Laudascher und Maurice Hübner ständig sexistische und rassistische Monologe in den Mund gelegt bekommt. (Warner TV Serie).

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