Rush
„Signals“
Universal (VÖ: 28.4.)
Das neunte Studiowerk des Trios als Jubiläumsedition
Auch die „40th Anniversary Edition“ von „Signals“ setzt auf das gelungene Remastering von 2015, Dolby Atmos und ein aktualisiertes Artwork von Hugh Syme. Rushs neuntes Studioalbum war zugleich das letzte mit dem altgedienten Produzenten Terry Brown. Den modernisierten Kurs würden in Zukunft andere bestimmen. Der Vormarsch von Synthesizern zulasten von Alex Lifesons energischen Gitarrenriffs, der sich bereits auf „Moving Pictures“ angedeutet hatte, wurde forciert, irritierte die treue Fangemeinde aber weniger, als zu erwarten gewesen wäre. Und schon nach drei Monaten waren allein in den USA eine Million Exemplare unters Volk gebracht. Rush schienen endgültig in den Achtzigern angekommen, wenn auch nicht mit Pauken und Trompeten.
Neil Pearts Texte entfernten sich mehr und mehr vom Science-Fiction-Idiom, hin zu einer gewissen Bodenhaftung
Die meisten Stücke basierten auf Ideen, die schon während der ausgedehnten Tour zum Vorgängeralbum Gestalt angenommen hatten. Wegen des vollgestopften Terminkalenders wurden diverse Soundchecks für den Feinschliff genutzt. „Countdown“ (inklusive Originalaufnahmen aus dem Kennedy Space Center) entstand, nachdem die Band eingeladen worden war, den Start des ersten Space Shuttles im April 1981 zu bestaunen. Neil Pearts Texte entfernten sich hingegen mehr und mehr vom Science-Fiction-Idiom, hin zu einer gewissen Bodenhaftung.
Das beeindruckende „Losing It“ beleuchtet dann gar die letzten Wochen im Leben von Ernest Hemingway. Das mit Reggae-Einflüssen kokettierende „New World Man“, das geschrieben wurde, um das vorhandene Material auf Albumlänge zu bringen, entpuppte sich überraschend als erfolgreichste Single des Trios in Nordamerika, während „Subdivisions“ seine Popularität vor allem seinen Live-Qualitäten und einem Videoclip verdankte. Klassisch schwarzes Vinyl, in Half-Speed Direct Metal Mastering gefertigt, gibt es in der „Super Deluxe Edition“ zusammen mit CD, Blu-ray, dickem Buch, Fotomappe, Poster und vier Singles anstelle der üblichen Bonustracks.