Red Hot Chili Peppers: „Unlimited Love“ – Friede, Freude, Frusciante, die große Rückkehr
Die Botschaft steht im Titel: „Unlimited Love“, und ihr zwölftes Werk führt ihre Bad-Boy-Attitude ad absurdum
John Frusciante ist zurück! Und Rick Rubin durfte auch wieder ran, jetzt wird alles besser, respektive wie früher. Man fragt sich natürlich, was die RHCP einem nach 39 Jahren erzählen wollen. Aber die Botschaft in a nutshell steht im Titel: „Unlimited Love“, und ihr zwölftes Werk führt ihre Bad-Boy-Attitude ad absurdum. Liebevoll, harmonisch und beatleesk klingen sie – die Antennen, sagen sie, sind „attuned to the divine cosmos“, alle sind dankbar.
Der Refrain vom wunderbar synkopischen „The Great Apes“ setzt sich ohrwurmig fest: „All my love and half my kisses/ Superstars don’t do the dishes“, dichtet Kiedis, bevor Frusciante zeigt, dass er das Gretsch- oder Fender-förmige Herz der Peppers ist, zart besaitet (ha!), soundlich opulent. Auf „These Are The Ways“ spielt er weiter auf Hendrix’ Grab, „Veronica“ jongliert aus (weiblicher!) Ich-Perspektive mit „She’s So Heavy“. Zugegeben, mindestens fünf Songs sind überflüssig, und es müsste den Mittfünzigern mal einer sagen, dass das ewige „Girls“-Besinge beknackt rüberkommt – reden sie von ihren Töchtern? Aber das sind Marginalien. (Warner)